Nach diesem Ausflug nach Norden begebe ich mich zurück auf den Trans-Canada Highway. Nächstes Ziel ist der
Dinosaur Provincial Park. Ich übernachte am Ufer des Red Deer Rivers nahe der Brücke, von wo aus ich den Sonnenuntergang fotografiere. Ein heranfahrendes Auto hält an und ich komme ins Gespräch mit der Fahrerin. Sie wohnt auf einer Farm unweit von hier. Und für morgen ist ein Branding geplant, zu dem sie mich einlädt. Ich weiss zwar nicht, was mich erwartet, aber am nächsten Tag besuche ich die Ranch von Richard Williams. Ich bin nicht der einzige Besucher, fast ein Dutzend junger Leute aus Quebec helfen mit beim Branding. Es geht darum, den Kälbern das Zeichen der Farm mit einem heissen Eisen ins Fell zu brennen, damit sie nicht gestohlen werden können. Wir treiben 60 Kälber in ein separates Abteil und nun wird eines nach dem anderen mit dem Lasso gefangen und von zwei Leuten auf den Boden gedrückt. Zwei Personen kümmern sich um das Branding, wir anderen versorgen die Kälber mit Schmerzmittel, kennzeichnen das Fell mit grüner Farbe, damit wir gut sehen, welche Tiere schon behandelt wurden, und falls es junge Stiere sind, werden ihnen die Hoden heraus geschnitten. Diese werden in einem Kessel gesammelt, anscheinend um als Appetizer gegessen zu werden. Ich denke mir, wahrscheinlich habe ich da etwas falsch verstanden. So vergeht der ganze Nachmittag, bis unsere Cowboys alle 60 Tiere erwischt haben. Danach gibt es grosses Barbecue und als kleiner Snack werden wirklich die gebratenen Hoden serviert. Mir schmecken sie. Es soll hier in der Alberta Restaurants geben, die einem Kalbshoden für viel Geld als Delikatesse zubereiten. Danach gibt es noch ein riesiges Steak mit Bohnensalat.