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Langisjór – Sveinstindur 26.7.

27. September 2017
Blick zurück ins Val Sassa
Zernez – Parkhütte Varusch 2.9.17
10. September 2017
Grat zum Vrenelisgärtli
Vrenelisgärtli 30.9.17
2. Oktober 2017
Blick zurück ins Val Sassa
Zernez – Parkhütte Varusch 2.9.17
10. September 2017
Grat zum Vrenelisgärtli
Vrenelisgärtli 30.9.17
2. Oktober 2017

Ein Bild vom Gipfel des Sveinstindur hat mich erst mit dem Islandvirus angesteckt. Nun ist es endlich soweit und ich besteige bei herrlichem Wetter diesen Berg, von dessen Gipfel der Ausblick niemals langweilig wird.

Gipfel Aufstieg

Der Wecker klingelt um 6:45 Uhr, wir mögen noch nicht aufstehen und bleiben im kuschelig warmen Schlafsack liegen. Termine haben wir nicht, nur den Gipfel des Sveinstindur [Aussprache] wollen wir heute noch erreichen. Aber wir sind ja nicht zum Schlafen nach Island geflogen, um 7:30 raufen wir uns zusammen und kochen das Wasser für unser Müäsli. Es schmeckt super, die Schoggi-Variante hab ich sogar noch lieber als die Fruchtmischung. Die Schoggistücke schmelzen in der heissen Milch und sie verleihen jedem Löffel Müäsli einen süssen Geschmack.
Auf unserem Zeltdach klopfen ganz leise die Wassertropfen. Bis wir fertig gegessen haben, ist auch das vorbei und wir sehen schon die Sonne. Die Stimmung steigt sprunghaft an. Wir freuen uns auf den Tag und packen das Zelt möglichst schnell zusammen. Die nassen Jacken hängen wir um das Geländer der kleinen Hütte. In der Sonne und mit Hilfe des Windes sollten diese rasch trocknen. Die Rucksäcke deponieren wir ebenfalls und begeben uns nochmals Richtung See. Die Sicht heute morgen ist unglaublich, das Wasser irrsinnig blau und nach dem gestrigen Grau wirkt es auf uns doppelt so schön. Zurück bei den Rucksäcken machen wir von der Sonnencrème gebrauch und schützen unsere Augen mit den Sonnenbrillen. Ein Jeep fährt vor und lädt fünf Frauen aus. Der Fahrer fährt wieder davon. Anscheinend muss er noch mehr Personen abholen. Wir setzen uns in Bewegung und gehen der Piste entlang bis zum Abzweiger auf den Sveinstindur. Nun beginnt der zweite steile Aufstieg mit unserem 23 kg Rucksack. Den Wassersack haben wir zusätzlich mit 2 l Wasser für unser heutiges Abendessen und das morgige Frühstück gefüllt. Der Weg ist gut markiert und verläuft ziemlich direkt zum Gipfel hoch. Hier am Südhang beginnt es noch verhältnismässig flach. Nach ca 1/3 des Aufstiegs wandert man auf dem Grat, auf welchem man den kalten Wind am ganz Leib zu spüren bekommt. Dafür wird aber die Aussicht immer besser. Nach einer kleinen Pause nehmen wir die zweite Hälfte in Angriff. Der Weg wird immer steiler, und wir treffen auf Altschneefelder vom letzten Winter. Etwas unterhalb des Gipfels treffen die Wege vom See und von der Sveinstindur Hütte aufeinander. Eine flachere Stelle mit Steinkreisen lässt auf frühere Campinggäste schliessen. Wir wandern weiter bis zum Gipfel. Nach 1,5 Stunden Aufstieg erreichen wir diesen. Die Rundum Aussicht ist atemberaubend. Ein erstes Ziel dieser Reise ist geschafft. Bei schönem Foto-Wetter auf dem Gipfel des Sveinstindur zu stehen!

Sveinstindur

Wir geniessen die herrliche Weitsicht und machen eine kleine Erkundungstour, um einen Platz für die Übernachtung zu suchen. Leicht unterhalb des Gipfels werden wir fündig. Eine leicht schräge Stelle auf dem Sattel, an der wir von zwei Seiten windgeschützt sind. Unser Zelt stellen wir im leicht geneigten Hang auf und befestigen es mit Steinen. Mit der direkten Sonneneinstrahlung aufs Zelt erwärmt sich dessen Innentemperatur auf 25°C. Unser Sommerferien Moment! Wir fühlen uns im Vergleich zu gestern wie in einer anderen Welt. Nach uns kommen nochmals drei Personen auf den Gipfel und später sollte noch eine 3er Gruppe unsere Wege kreuzen. Ansonsten geniessen wir die Einsamkeit. Bei diesem traumhaften Sonnenschein wollen wir die vielen kleinen Seen neben dem Langisjór [Aussprache] erkunden. Zuerst gehen wir dem Weg entlang, anschliessend weglos Richtung Norden. Auf einem spitzen Grat, dem wohl zweitschönsten in ganz Island habe ich noch eine Überraschung bereit. Von Trek’n Eat gibt es auch Dessert. Ich habe einen Beutel Schockoladencrème dabei. Zuhause beim Testessen hat er nicht wirklich geschmeckt, hier mit dem isländischen Wasser angemischt ist die Crème sehr lecker. Nach dem z’Vieri machen wir uns auf den vier Kilometer langen Rückweg zum Zelt. Somit sind wir an unserem Ruhetag doch noch weit herum gekommen. Auf dem Menu steht heute Rindfleisch Stroganoff mit Reis, dieses schmeckt mir sehr gut und ist das ideale Gipfel Menue, da es sehr wenig Wasser benötigt. Der heutige Waschgang ist sehr kalt, da einem in dieser Höhe ein kalter Wind um die Ohren pfeift. Für die Abend Fotos ziehen wir uns warm an und steigen nochmals zuoberst auf den Gipfel. Im Norden am Ende des Langisjór sehen wir die Ausläufer des Vatnajökull [Aussprache] den Tungaárjökull. Im Osten die Skaftá [Aussprache] mit ihren vielen verschiedenen Flussarmen und dahinter die Laki-Krater die wir im letzten Jahr besucht haben. Im Süden sieht man den Uxatindar und weit dahinter die mächtige Eiskappe des Mýrdalsjökull [Aussprache] . Im Westen erspähen wir die Tungnaá [Aussprache] und weit dahinter die Berge von Landmannalaugar [Aussprache] . Die Bedigungen sind ideal für einen farbigen Sonnenuntergang. Zuerst beginnt das Moos an den Hängen gold-grün zu leuchten, die ersten niedrigen Gipfel verschwinden im Schatten und die Wolken werden langsam rot. Ich renne von einer Gipfelseite zur Anderen um in alle Richtungen Bilder zu machen. Es kann fast nicht schöner sein. Ein grosser Traum von mir geht in Erfüllung und dies bei meinem ersten Besuch auf dem Sveinstindur ich kann es kaum fassen. Am Schluss ist das Naturschauspiel doch viel zu schnell zu Ende, und wir gehen um 23:00 Uhr ins Bett. Gute Nacht.

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