Mit der Sonne stehe ich auf und bin froh noch einige Zeit im Schatten hinter den Felsen verweilen zu können. Die steile Strasse komme ich gut hoch. Nun befinde ich mich wieder auf der White Rim Road. Über mir nur blauer Himmel, zum Glück bläst ein leichter Wind. Für 34 Kilometer bis zum White Crack Campingplatz benötige ich mit einigen Fotostopps etwas über zwei Stunden. Bei jedem Seitencanyon führt die Strasse wieder nahe an die oberen Felsen und dann wieder zurück an die untere Klippe. Es gibt mehrere schöne Aussichtspunkte mit Felsnadeln und Steinbrücken. Ich begegne niemandem. Die Campingplätze sind leer und auch auf der Strasse ist noch niemand unterwegs. Der White Crack befindet sich auf einem Vorsprung oberhalb des Zusammenflusses von Colorado River und Green River. Schatten sucht man hier vergebens. Die Sonne brennt gnadenlos auf die roten Felsen, welche so heiss sind, dass ich nicht mehr barfuss über sie gehen kann. Ich baue mein Camp auf, esse einige Schnitze Wassermelone und setze mich in den Schatten. Für jegliche weitere Betätigung ist es zu heiss, ich muss mich erst einmal ausruhen. Ein warmer Wind kommt auf, fast wie der Föhn zuhause. Ich sichere mein Schattendach mit allem Schweren, was mir zur Verfügung steht. Sogar der Werkzeugkoffer wird zum Fuss umfunktioniert, um die Stangen gegen den Wind zu schützen. Das heisse Wetter macht mich müde. Ich trinke das Wasser, welches ich dank dem neuen Kühlschrank zügig auf wohltuende 4 C° abkühlen kann. Dazu höre ich das Hörbuch
«Szenen aus dem Herzen» der Familie Thunberg. Ich finde es sehr berührend, was diese Familie durchgemacht hat, und erinnere mich an Freunde, die Ähnliches erleiden mussten. Mittlerweile haben sich Quellwolken über dem Colorado River gebildet, ich hoffe sie bleiben bis am Abend. Zum Sonnenuntergang sind noch einige wenige Wolken vorhanden. Ich fotografiere den Canyon von der Klippe aus. Unterdessen erreicht eine weitere Person den Campingplatz. Der Mann stellt seinen Truck ins hinterste Eck, auf einen ziemlich unebenen Fleck. Die Nacht verbringt er auf der Ladefläche. Ich frage mich, wieso er sich keine flachere Stelle aussucht. Er ist nicht der erste, den ich beim Schräg-Campen beobachte. Mir erscheint es etwas seltsam, dass ich fast alleine unterwegs bin. Immerhin ist heute der erste Tag seit einem Monat, an dem auf diesem Zeltplatz noch ein Platz frei war. Es müssten doch mehr Leute hier unterwegs sein.
4 Comments
Das war sehr abenteuerlich, Elias. Und ganz tolle Bilder, v.a. auch vom Arch.
Wir waren damals leider nicht dort.
Liebe Grüsse
Pia
Vielen Dank. Ja der Delicate Arch sieht super aus und die White Rim Road hat einige knifflige Stellen.
hallo elias habe heute dein Artikel in der Zeitung gelesen und jetzt deine bilder angesehen .sie sind traumhaft schön…wünsche dir noch schöne reise und bleib gesund
lbg.margrit
Liebe Margrit
Vielen Dank für deine Nachricht. Ich wünsche auch dir alles Gute.
Liebe Grüsse Elias