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Im Glacier Nationalpark erlebe ich auf einer Tageswanderung den enormen Ansturm in die Pärke der USA in diesem Sommer. Doch trotz den vielen Wanderern begegne ich einem Grizzly, Dickhornschafen, Schneeziegen und Bibern.

PK_Tag-Nacht
9

Tage

Temperatur
35°C

Temperatur

Übernachtung

Neue Schuhe und eine Nacht in der Stadt

In Bozeman suche ich den REI Outdoorladen auf, um meine Bergschuhe gegen ein grösseres Modell einzutauschen. Die Schuhnummer 48 ist nicht an Lager und muss bestellt werden. Um weiter reisen zu können, lasse ich mir die Schuhe nach Boise liefern. Nach dem Aufstocken meiner Lebensmittel im Supermarkt, ist es schon wieder Abend. Ich suche einen Standplatz in der Stadt und werde fündig in einer Sackgasse, welche auf ein noch unbebautes Feld führt. Die Strasse teile ich mit etwa fünf anderen Campern. Mehrheitlich ortsansässige Obdachlose, welche nun im Auto leben. Mein Dachzelt sorgt wieder einmal für interessierte Blicke.

Glacier Nationalpark

Im März war der Glacier Nationalpark noch in der Wintersperre. Nun im August ist nur der halbe Park offen. Die Ostseite grenzt an das Blackfeet Indian Reserve. Die hier lebenden Ureinwohner wurden besonders stark von Covid-19 getroffen und verbieten deshalb Touristen das Betreten ihres Gebietes. Am Flathead River bietet eine grosse Kiesbank Platz für viele Zelte und Reisemobile. Die Campingplätze näher am oder im Nationalpark sind alle ausgebucht.

Highline Trail und Grinnell Glacier Overlook

Nach einem Pausentag breche ich früh morgens auf und fahre hinauf zum Logan Pass. Um 7:30 Uhr ist der Parkplatz schon halb voll und kurze Zeit später gibt es keinen freien Parkplatz mehr. Es ist noch immer Sommerferienzeit und die Amerikaner besuchen ihre Nationalpärke. Der Highline Trail ist besonders beliebt. Weil sich nicht alle Besucher gleich wohl fühlen auf einem schmalen Wanderweg entlang einer Felswand zu gehen, bildet sich zu Beginn eine Schlange. Nach einer Stunde begegne ich einer Gruppe Schneeziegen [Oreamnos americanus]. Es sieht aus, als ob sie die Nacht in einer Felsenhöhle verbracht hätten und nun langsam erwachen und auf Nahrungssuche gehen würden. Das Highlight dieses Wanderwegs ist der Ausblick vom Grinnell Glacier Overlook. Doch dazu muss man nochmals 300 Höhenmeter aufsteigen. Dafür bekommt man einen traumhaften Blick auf den Upper Grinnell Lake, dessen Gletscher und drei weitere Seen, die sich nach Norden aufreihen. Wie gerne würde ich doch mit dem Zelt zu diesem Gletschersee wandern und dort einige Tage übernachten. Doch leider ist das diesen Sommer nicht möglich. Hier auf den Wanderwegen hat es mir zuviele Leute und die Backcountry-Bewilligungen sind rar. Man muss sich mitten in der Nacht in die Schlange einreihen, um eines der begehrten Permits zu erhalten. Das sind mir zu viele Menschen, zu wenig ruhige Natur.

Grizzly Bär

Auf dem Rückweg treffe ich ein Paar, welches angestrengt eine Waldlichtung unterhalb des Wanderweges absucht. Sie glauben ein grosses Tier zu sehen. Da kann ich mit dem Feldstecher aushelfen. Dank der Vergrösserung ist der Grizzly eindeutig zu erkennen. Doch schon nach kurzer Zeit verkriecht er sich zwischen den Bäumen. Der Umgang mit den Bären in den viel besuchten Nationalparks ist etwas schwierig. Viele Menschen möchten gerne einen Bären sehen. Doch wenn an einem See oder an einem Wanderweg ein Bär auftaucht, wird das Gebiet oft für Wanderer gesperrt, um eine nahe Begegnung zu vermeiden. Das war in Alaska noch anders. Die Parks sind nicht so viel besucht und Mensch und Tier kommen besser aneinander vorbei. Der Weg zurück zum Parkplatz ist der anstrengende Part. Es geht mehrheitlich bergauf. Für einen kurzen Augenblick erspähe ich noch ein Dickhornschaf, bevor ich den höchsten Punkt der Passstrasse erreiche und zurück zu meinem Camp fahre.

Ein Biber zwischen den Zelten

Am Abend sitze ich mit anderen Campern um das Lagerfeuer, als plötzlich ein ungewohnter Besucher auftaucht. Im Schein der Taschenlampe spaziert ein Biber direkt auf das Lagerfeuer zu. Ihn habe ich schon tagsüber im Fluss gesehen. Doch nun wandert er unweit von uns entfernt vom Fluss weg zwischen den nächsten Zelten hindurch in die Nacht.

Ashley Lake

Auf Empfehlung suche ich den Ashley Lake auf. Der See liegt mitten im Wald und zeichnet sich durch seine wunderbare blaue Farbe aus. Um den Sonnenuntergang zu geniessen, paddle ich am Abend nochmals auf den See hinaus. Zu mir gesellen sich ein Stand-Up Paddler aus Portland und ein Kanute aus Texas. Der Texaner ist beeindruckt von meiner Reise und fragt mich, ob die Schweiz in der Nähe von Alaska sei. Wäre irgendwie logisch, da ich ja in Alaska war, bevor ich die weiteren Bundesstaaten von Amerika bereist habe. Doch es fehlt dem Herrn nicht nur an globalem geografischem Verständnis, er hat auch Mühe sich auf dem kleinen See zu orientieren. Er sucht vom See aus seinen Campingplatz. Da er vom gleichen kleinen Strand gestartet ist wie ich, weise ich in jene Richtung. Doch er vertraut mir nicht und fährt in die falsche davon. Später sehe ich ihn dem Strand entlang paddeln, zurück zum Zeltplatz. Zum Glück ist der See nicht allzu gross.
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