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Wieso ich mit dem Schiff reise?

Licht und Schatten
Black Beach – Hvolsfjara
24. Februar 2019
La Sella
La Sella 29.08.18
15. März 2019
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Wenn ich an die Zukunft denke, macht mir der Klimawandel von allen Themen am meisten Angst. Daher versuche ich auf meiner Reise Treibhausgas-Emissionen zu minimieren. Mit welchem Verkehrsmittel funktioniert das am besten?

Die Gletscher schmelzen – Klimawandel

Jedes Jahr, wenn ich das Val Morteratsch und das Val Roseg im Engadin besuche, ist weniger Gletscher übrig als im Jahr zuvor. Wie viele Generationen können diese Naturwunder wohl noch betrachten? Das ewige Eis der Alpen wird in meinem Leben auf ein Minimum zurück schmelzen. Das macht mich traurig und bringt mich zum Nachdenken. Wieso ist das so? Was kann man dagegen machen? Wieso tun wir fast nichts gegen den Klimawandel, obwohl er uns schon lange bekannt ist?
Die Politik macht in meinen Augen zu wenig, um den CO2 Ausstoss zu senken. Anderen Leuten vorschreiben, wie sie zu leben haben oder wo sie falsch handeln, mache ich nicht gerne. Ich glaube, das würde wenig bewegen und selber verursache ich auch viele Treibhausgase. Da bleibt nur, mit möglichst gutem Beispiel voran zu gehen. Das habe ich in den letzten Jahren versucht mit Zug- und Fahrradfahren anstelle von Autofahrten und mit lokalen, saisonalen und fleischarmen Gerichten. Nun versuche ich das auch auf meiner Reise.
Ich habe mir zum Ziel gesetzt, in keinen Flieger zu steigen. Auf dem Land möchte ich zu Fuss oder mit dem Auto und anfangs mit dem Zug unterwegs sein. Die Meere werde ich mit dem Schiff überqueren. Ich denke, das sollte für weniger Treibhausgas-Emissionen sorgen als Kontinental- und Interkontinentalflüge. Vor meiner Abreise im vergangenen Jahr habe ich mir die Zeit nicht genommen, um meine Gedanken zu überprüfen. Nun in Island habe ich mir die Mühe gemacht und möglichst exakte Zahlen zu den verschiedenen Verkehrsmitteln gesucht. Leider musste ich feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, wenn man sich über dieses doch so wichtige Thema informieren möchte.

Reisegeschwindigkeit

Der Klimawandel ist nicht der einzige Grund, warum ich mit dem Schiff reise. In unserer globalisierten Welt kommt man in weniger als 24 Stunden auf die andere Seite der Erdkugel. So kann man auf den Gedanken kommen, die Erde sei gar nicht gross. Die schnelle Reisegeschwindigkeit täuscht unsere Wahrnehmung inbezug auf die Distanzen. Man ist sich der grossen Entfernung von Zuhause gar nicht bewusst und verliert so auch das Verständnis dafür, dass Dinge an anderen Orten anders sein dürfen. Mögen sie aus unserer Sicht vielleicht falsch sein, können sie für diesen anderen Ort genau richtig sein. Bestimmt wäre die Welt friedlicher, wenn wir uns langsamer bewegen würden. Wir hätten mehr Zeit, um Veränderungen wahrzunehmen und sie zu verstehen.
Eine Schiffsreise ist komfortabler als die Reise in einem engen Jumbojet. Ich kann mich frei bewegen, an einem normalen Tisch essen, ich habe eine Kabine, in der ich in Ruhe schlafen kann und die Sicht nach draussen ist um einiges besser als durch die kleinen verkratzten Fenster eines Flugzeuges. Zudem ist eine Schifffahrt auf dem Meer immer ein spezielles Ereignis.
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Über Land und Wasser, nie den Kontakt zur Erde verlieren, immer Strecke spüren. Über die Meere mit dem Schiff, denn jeden Meter wollen wir mit all unseren Sinnen wahrnehmen, mit Zeit reisen.


Patrick und Gwen, Weit um die Welt
 

Meine Schiffsauswahl

Mein Ziel ist Amerika. Im Juni möchte ich bei den Bären in Alaska sein. Vorher wollte ich nochmals die wunderbare Landschaft in Island und dort unbedingt ein Nordlicht sehen und fotografieren. Das ganze Jahr über fährt eine Fähre von Dänemark nach Island, somit war der Fall für mich klar. Den Fahrplan hatte ich schon für meine letzte Islandreise 2016 studiert. Damals entschied ich mich aber für das Flugzeug. Nach Amerika würde ich am liebsten mit einem Segelschiff fahren. Im März segeln aber saisonbedingt eher weniger Schiffe von Europa nach Nordamerika. Ein Kreuzfahrtschiff habe ich immer ausgeschlossen, diesem eilt der Ruf als Umweltschädling meilenweit voraus. Darum habe ich mich für ein Frachtschiff entschieden. Leider sind die Zeiten vorbei, in denen man gegen Arbeitsleistung auf Frachtschiffen mitfahren kann. Dafür gibt es heute einige Reedereien, die Kabinen für mitreisende Touristen anbieten.

Grundlagen für die Berechnung der CO2 Emissionen

Für die Berechnung der CO2 Emissionen gibt es heutzutage verschiedene Internetdienste. Wie z. B. https://www.myclimate.org, auf dessen Seite sich die Emissionen für Flug-, Auto- und Kreuzfahrtreisen berechnen lassen. Als Resultat erhält man eine Anzahl kg CO2 für die angegebene Strecke und das entsprechende Verkehrsmittel. Die Herleitung dieser Zahl ist nicht ersichtlich. Ich wollte die Berechnung dahinter verstehen und realistische Zahlen für die MS Norrönä, die Fähre der Smyril Line, eruieren. Von der University of Iceland gibt es eine Arbeit die den CO2 Fussabdruck des Tourismus in Island untersucht. Sie vergleicht die Anreise nach Island mit dem Flugzeug und dem Fährschiff. Für den Flug von Frankfurt nach Keflavík berechnen sie 213.9 kg CO2 (ICAO) und für die Fähre Norröna 374.2 kg CO2 (124t HFO, 2014). Diese Zahlen haben mich erschreckt. Andere CO2 Rechner im Internet ergeben für den Flug viel höhere Werte (476 kg CO2equ, https://co2.myclimate.org/de/flight_calculators/new [26.02.2019]). Die Berechnung für die Fähre ist schwieriger, weil keine Zahlen über den Treibstoffverbrauch öffentlich zugänglich sind.
Ich habe die Firma myclimate mit diesen Zahlen konfrontiert. Nach ihrer Meinung wurde der sogenannte RFI Faktor beim Flug nicht berücksichtigt. Dieser Faktor berücksichtigt die grössere Auswirkung der Treibhausegase in Abhängigkeit der Höhe über Meer, in der sie ausgestossen werden. Zudem machten sie mich auf die Firma mobitool aufmerksam. Eine Schweizer Plattform für Mobilitätsmanagementtools und aufbereitete Umweltdaten. Sie stellen auf ihrer Website eine sehr detaillierte Excel-Tabelle mit Emissionskennzahlen für verschiedene Verkehrsmittel zur Verfügung. Meine Berechnungen für Personenwagen, Bahn-, Bus,- und Flugreisen und die Überfahrt mit dem Containerschiff beruhen auf diesen Zahlen. Nur für die Fähre nach Island haben sie keine Zahlen.
Um auch die Emissionen der MS Norröna zu bestimmen, fragte ich bei Smyril Line an. Nach mehreren E-Mails kam ich in Kontakt mit Jóhan av Reyni, dem Maritime Director von Smyril Line. Nach seinen Angaben verbrennt die MS Norröna pro Jahr 16'000 Tonnen Schweröl. Auf dieser Grundlage beruht meine Berechnung der Treibhausgas-Emissionen für das Fährschiff.
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Wenn wir das Klima noch weiter erwärmen dann wird auch Grönland langsam schmelzen und das würde dann heissen 5, 6, 7 Meter Meersspiegelanstieg und so hoch kann man die Deiche nicht überall machen.


Peter Lemke, Physiker, Alfred-Wegner-Institut
 

Berechnung der CO2 Emissionen

Die Ökobilanz im mobitool basiert auf dem Lebensweg-Ansatz . Dies bedeutet, dass nicht nur der direkte Betrieb des Verkehrsmittels berücksichtigt wird, sondern auch die Energiebereitstellung, der Fahrzeugunterhalt, die Fahrzeugherstellung und -entsorgung und die Erstellung von Fahrwegen (Strassen, Gleise, Häfen). Ich habe jeweils die Emissionen des direkten Betriebs (direkter Betrieb CO2equ) und die Summe der oben genannten Faktoren (∑ Lebensweg Ansatz CO2equ) berechnet und verglichen. Zudem beinhalten die hier dargestellten Emissionen nicht nur das CO2, sondern auch die anderen fünf Treibhausgase Methan CH4, Distickstoffmonoxid N2O (Lachgas), Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), Schwefelhexafluorid SF6, Stickstofftrifluorid NF3. Daher wird mit sogenannten CO2 Äquivalenten (CO2equ) gerechnet.

Lebensweg Ansatz

«Die Methodik der Ökobilanz basiert auf einem Lebensweg-Ansatz. Dementsprechend werden in der Ökobilanz von Verkehrsleistungen die Prozesse und deren Umwelteinwirkungen vom «Anfang bis zum Ende» eines Lebenswegs berücksichtigt. Unabhängig vom gewählten Verkehrsmittel müssen zuerst die Fahrzeuge gebaut, betrieben, unterhalten und am Ende ihrer Lebens- beziehungsweise Funktionsdauer ent­ sorgt werden. Weiter braucht es eine Verkehrsinfrastruktur (Verkehrswege, Tunnel, Brücken) sowie zusätzliche notwendige Anlagen für einen geordneten Betrieb wie Bahnhöfe, Flughäfen, See- und Binnenhäfen, Verwaltungsgebäude, Tankstellen und Unterwerke.»

Quelle:
Rolf Frischknecht, Annika Messmer, Philippe Stolz (2016): mobitool – Grundlagenbericht Hintergrund, Methodik & Emissionsfaktoren Seite 10,
https://www.mobitool.ch/de/tools/mobitool-faktoren-25.html?tag=18

Treibhausgase – CO2 Äquivalent

«Beschreibung: Der anthropogen verursachte Treibhauseffekt entsteht überwiegend durch die Emission von Kohlendioxid (CO2), welches hauptsächlich aus der Verbrennung fossiler Energieträger stammt. Neben Kohlendioxid tragen auch noch andere Treibhausgase, vor allem Methan (CH4), Distickstoffmonoxid (N2O) sowie fluorierte Substanzen (HFKW und FKW), wesentlich zum Treibhauseffekt bei. Die klimaverändernde Wirkung der einzelnen Treibhausgase wird mit dem Treibhauspotenzial ausgedrückt. Oder mit anderen Worten: Das Treibhauspotenzial drückt aus, wieviel ein Kilogramm eines Treibhausgases zum Treibhauseffekt beiträgt im Vergleich zur Klimawirkung von 1kg C02.

Gesellschaftliche Bedeutung: Es gilt als gesichert, dass durch den verstärkten Treibhauseffekt das Klima verändert wird und eine Erwärmung der Atmosphäre stattfindet. Dies hat weitreichende Folgen auf Mensch und Biosphäre und gefährdet das Wohlergehen von zukünftigen Generationen (IPCC 2013).

Einheit: Als Vergleichssubstanz dient Kohlendioxid; die Abkürzung lautet kg CO2equ (für equivalent). Der Wert beschreibt die mittlere Erwärmungswirkung über einen bestimmten Zeitraum; oft werden 100 Jahre betrachtet. Beispielsweise beträgt das Treibhauspotenzial von Methan bei einem Zeithorizont von 100 Jahren 30 kg CO2equ/kg CH4 : Das bedeutet, dass ein Kilogramm Methan 30-mal stärker zum Treibhauseffekt beiträgt als ein Kilogramm C02. Für die Berechnung der Treibhausgas-Emissionen werden die Faktoren in Tab. 4.1verwendet, als Basis dient der aktuelle IPCC-Bericht (IPCC 2013, Tab. 8.A.1).»


Aus dem mobitool entnahm ich den Faktor für g CO2equ / pkm (Personen Kilometer) und multiplizierte diesen mit den Kilometerangaben nachgemessen mit Google Maps. Diese Methode funktioniert für die Verkehrsmittel Personenwagen, Bus, Zug und Flugzeug. Für diese Verkehrsmittel sind Durchschnittswerte unter Berücksichtigung der Personen-Auslastung vorhanden. Die Emissionen des Container-Schiffs werden in g CO2equ / tkm (Tonnen Kilometer) angegeben. Für mich habe ich 500 kg eingesetzt. Das sind wesentlich mehr als die 100 kg, die die Norm EN 16258 (Methode zur Berechnung und Deklaration des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen bei Transportdienstleistungen) empfiehlt. Ich erachte aber ein höheres Gewicht als nur die Person + Gepäck als sinnvoll. Die 500 kg setzen sich folgendermassen zusammen: mein Körpergewicht 85 kg, mein Gepäck 85 kg und 330 kg Mobiliar und Lebensmittel, welche sich für mich auf dem Schiff befinden. Über diese Zahl könnte man diskutieren. Die 500 kg habe ich bei der Fahrt mit dem Containerschiff wie auch für die Fahrt mit dem Fährschiff nach Island benutzt. Die Emissionen des Fährschiffs könnte man auch halb-halb auf die Passagiere und die Güter aufteilen. Dadurch würden die Emissionen pro Passagier um ca. 25% steigen. Ich habe mich für die Aufteilung nach Gewicht entschieden, damit es bei beiden Schiffreisen gleich ist.


Für die Fähre MS Norröna von Dänemark nach Island rechne ich mit den 16'000 Tonnen Schweröl pro Jahr. Bei einer Fahrt hin und zurück pro Woche macht das 104 einfache Fahrten pro Jahr. Bei der Verbrennung von einem Kilogramm Schweröl entstehen 3,1 kg CO2equ. Wird die Energievorkette (Well-to-Wheel) dazu gerechnet sind es 3,5 kg CO2equ. Diese Angaben stammen aus dem Carbon Footprint – Teilgutachten «Monitoring für den CO2-Ausstoss in der Logistikkette» und decken sich mit den Angaben im «mobitool – Grundlagenbericht». Die 153 Tonnen Schweröl pro Fahrt emittieren 474,3 t CO2equ (Tank-to-Wheel) und 535,5 t CO2equ (Well-to-Wheel). Der Tank-to-Wheel Wert entspricht dem direkten Betrieb aus dem mobitool. Der Well-to-Wheel Wert entspricht 75% des Lebenswegsansatzes im Hochseeschiffbetrieb (mobitool). Daraus resultieren 714 t CO2equ ∑ Lebensweg Ansatz. Da die MS Norröna neben Passagieren auch 800 Personenwagen oder 130 Lastwagencontainer transportieren kann und somit für die Versorgung von Island eine wichtige Verbindung darstellt, bin ich der Meinung man sollte die CO2equ Emissionen auch unter den Personen und den Gütern aufteilen. Für die Allokation der Emissionen habe ich ebenfalls mit 500 kg pro Person gerechnet und mit 1'393 kg pro Personenwagen (Ø Gewicht Neuwagen EU27, ICCT 2011). Die Auslastung habe ich mit je 75% angenommen. Dadurch entfallen pro Passagier für die Strecke von Hirtshals DK nach Seyðisfjörður IS 256 kg CO2equ.

Flugverkehr

Überraschenderweise sind die Treibhausgas-Emissionen beim Interkontinental-Flug geringer als beim Flug nach Island. Hauptgrund dafür sind die grösseren Flugzeuge, wodurch sich die Treibhausgase auf mehrere Personen verteilen.

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Allumfassender Komfort ist der Sarg des Reisens.


Ilija Trojanow
 

Wie kann aus 800 Gramm Kerosin über 2 kg CO2 entstehen?

Ich frage mich, wie aus 1 Liter Kerosin (~800g) bei dessen Verbrennung über 2 kg CO2equ entstehen können. Natürlich ist die Erklärung relativ einfach und mit unserem Chemieunterricht, den wir geniessen durften, lösbar. Ich konnte mich aber an diese chemischen Gleichungen nicht mehr so gut erinnern und habe es deshalb nochmals in vereinfachter Form aufgearbeitet.

Die chemische Gleichung für die Verbrennung von Benzin sieht aufs wesentliche reduziert folgendermassen aus.

2 C8H18 + 25 O2 → 18 H2O + 16 CO2

Kerosin und Sauerstoff ergeben Wasser und Kohlenstoffdioxid.

Für den Massevergleich sind schlussendlich nur das 2 C8H18 und das CO2 interessant. Das Gewichtsverhältnis bestimmen wir über die Einheit Mol. (Das Mol [Einheitenzeichen: mol] ist die SI-Basiseinheit der Stoffmenge. Sie dient der Mengenangabe bei chemischen Reaktionen.)
Für jedes C aus dem Kerosin brauchen wir zwei O oder ein O2 aus der Luft. Für 8 C brauchen wir demensprechend 8 mal O2. Die Gewichtszunahme während der Verbrennung von Kerosin resultiert aus dem vielen Sauerstoff, welcher für die Reaktion gebraucht wird. Die Rechnung mit mol sieht folgendermassen aus.

1 mol C8H18 → 8 mol CO2

MW = 114.2 g/mol      MW = 44 g/mol

1g C8H18 / 114.2 g/mol = 8.76 * 10-3 mol C8H18

8 * 8.76 * 10-3 mol = 7.0 * 10-2 mol CO 2

7.0 * 10-2 mol * 44 g/mol = 3.1 g CO 2

Dichte Kerosin: ~ 0.8 kg/l

1l Kerosin ≙ 800g ≙ 2480g CO2

Die wichtigsten Treibhausgase. deren Hauptquellen und das Treibhauspotenzial (IPCC 2013)

Treibhausgas Hauptquellen Treibhauspotenzial
(bezogen auf 100 Jahre)
Kohlenstoffdioxid C02

Verbrennung von fossilen Brenn- & Treibstoffen (Kohle, Erdöl, Erdgas) und von Biomasse (Wald-/ Brandrodung), Zementproduktion

1
Kohlenstoffdioxid C02

Verbrennung von Kerosin in der oberen Troposphäre, unteren Stratosphäre (Flugverkehr)

1.35
Methan CH4

Kläranlagen, Mülldeponien, Kohlebergbau (Grubengas). Erdgas- und Erdölproduktion, Reisanbau, Viehzucht

30
Distickstoffoxid N2O (Lachgas)

Verbrennung von Biomasse, Stickstoffdünger in der Landwirtschaft

265
Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW)

Gruppe verschiedener Verbindungen, Treibgase in Spraydosen, Kältemittel in Kühlanlagen, Narkosemittel, Füllgase in Schaumstoffen. Mit dem Montreal-Protokoll seit 1989 geregelt.

bis zu 13'900
Fluorkohlenwasserstoffe FKW/HFKW

Treibgase in Spraydosen, Kältemittel in Kühlanlagen, Füllgase in Schaumstoffen

bis zu 12'400
Schwefelhexafluorid SF6

Schutzgas bei der technischen Erzeugung von Magnesium, Isoliergas in Hochspannungsschaltanlagen

23'500
Stickstofftrifluorid NF3

Herstellung von Halbleitern, Solarzellen und Flüssigkris-tallbildschirmen

16'100

Fazit Schweiz – Island

Mich erstaunen die Resultate. Ich habe einen grösseren Unterschied zwischen den verschiedenen Verkehrsmitteln erwartet. Folgende zwei Punkte finde ich noch erwähnenswert. Die Flugzeuge sind deshalb so effizient, weil sie sich auf das nötigste beschränken. Jede Person hat nur einen engen Sitzplatz, es gibt keine zusätzliche Fläche, die mit bewegt werden muss. Das ist auch nicht nötig, weil der Flug nur wenige Stunden dauert. Beim Fährschiff ist das anders. Jeder Passagier hat eine eigene Kabine mit Dusche und WC. Dazu gibt es Restaurants, Aufenthaltsräume, einen kleinen Einkaufsladen, Fitnesscenter und Swimmingpools. Das alles benötigt natürlich Platz und bringt zusätzliches Gewicht. Bei einer Reisezeit von fast vier Tagen sind diese zusätzlichen Angebote natürlich sehr willkommen. Wobei ich persönlich auch mit viel weniger Annehmlichkeiten leben könnte.

Der zweite Unterschied sind die verschiedenen Ankunftsorte in Island. Mit dem Flugzeug kommt man in Keflavík an. Von dort gibt es Busverbindungen in die Hauptstadt und weiter in den Norden und an die Südküsten von Island. Mit dem Schiff erreicht man Island im Osten in Seyðisfjörður, von dieser kleinen Hafenstadt kommt man nur mit dem eigenen Auto oder einmal täglich mit dem Bus weiter. Ich hatte Glück und konnte auf dem Schiff eine Mitfahrgelegenheit organisieren. Dafür stehen nun etwa 100 kg CO2equ von der Fahrt im Personenwagen zu meiner Farm auf meinem Konto. Auch auf der Rückreise konnte ich nur einen Teil der Strecke mit dem Bus zurücklegen. Für das Reststück habe ich mir ein Auto gemietet. Da das isländische Busnetz eine Lücke an der Ostküste aufweist. Im Sommer und mit weniger Gepäck kann man diese Strecke auch mit Autostopp bewältigen. Im Jahr 2015 hat es bei mir funktioniert.


Schweiz – Island Schiffsreise

Strecke Verkehrsmittel km Betrieb
g CO2 equ. pro km
Lebensw. Ansatz
g CO2 equ. pro km
Betrieb
kg CO2 equ.
Lebensw. Ansatz
kg CO2 equ.
Grabs - Vik Insgesamt 4'032 km 253 kg 458 kg
Grabs - Uster Auto 103 km 120 g 197 g 12.4 kg 20.3 kg
Uster - Basel Zug 106 km 0.08 g 7.32 g 0.008 kg 0.776 kg
Basel - Hamburg Zug 990 km 0.03 g 49 g 0.030 kg 49.4 kg
Hamburg - Hirtshals Zug 353 km 9.11 g 59 g 3.2 kg 21.0 kg
Hirtshals - Seyðisfjörður Fähre 1921 km 89 g 134 g 170.4 kg 256.5 kg
Seyðisfjörður - Vik Auto 559 km 120 g 197 g 67.5kg 110.3 kg

Schweiz – Island Flugzeug

Strecke Verkehrsmittel km Betrieb
g CO2 equ. pro km
Lebensw. Ansatz
g CO2 equ. pro km
Betrieb
kg CO2 equ.
Lebensw. Ansatz
kg CO2 equ.
Grabs - Vik Insgesamt 2'987 487 kg 615 kg
Grabs - Uster Auto 103 120 g 197 g 12.4 kg 20.3 kg
Uster - Kloten S-Bahn 30 0.17 g 8.43 g 0.005 kg 0.253 kg
Kloten - Keflavik Flugzeug 2'640 176 g 220 g 466.1 kg 582.1 kg
Keflavik - Vik Bus 214 43 g 58 g 9.3 kg 12.5 kg

Fazit Island – Kanada

Beim Vergleich der Überfahrt nach Kanada halten sich die beiden Verkehrsmittel Schiff und Flugzeug ungefähr die Waage. Wobei sich hier ein Blick auf die Aufteilung der verschiedenen Verkehrsmittel lohnt. Die Flugreise wird dominiert von den Emissionen des Flugzeugs. Die Anreise zum Flughafen Keflavík und das letzte Stück von Montreal zu meinem Zielort Alexandria sind vernachlässigbar. Zudem ist die Distanz mit etwas über 4'000 km gering, weil ich in Island schon auf halber Strecke starte. Mit der Variante Schiff lege ich über 10'000 km zurück. Hauptgrund dafür ist, dass ich kein Schiff von Island in die USA oder nach Kanada gefunden habe. Deshalb fahre ich zuerst mit der Fähre zurück nach Dänemark. Auf diesem Abschnitt entsteht der grösste Teil meiner Treibhausgas-Emissionen auf dem Weg nach Amerika. Die distanzmässig grösste Strecke von fast 9'000 km lege ich mit dem Frachtschiff zurück. Die Emissionen für diesen Abschnitt halten sich aber mit unter 70 kg CO2equ in Grenzen. Das liegt insbesondere daran, dass ich als leichtes Menschlein mit einer riesigen Masse von Gütern mitreise. Pro kg, welches das Containerschiff transportiert, sind die Emissionen sehr gering. Die Gesamtemissionen der Schifffahrt weltweit sind nur deshalb so hoch, weil wir so enorm viele Dinge rund um die ganze Welt verschieben und weil die Schiffe mit minderwertigem und schadstoffreicherem Treibstoff fahren. Im Unterschied zum Fährschiff sind die Annehmlichkeiten auf dem Frachtschiff viel geringer. Die Infrastruktur beschränkt sich auf das Nötigste, was eine effizientere Reise ermöglicht.

Für meine CO2equ Bilanz ist der Aufenthalt in Island nicht gut. Ich hätte etwa 600 kg CO2equ sparen können, wenn ich direkt aus der Schweiz über Hamburg in die USA gereist wäre. Der Vergleich Schweiz – Kanada mit dem Flugzeug oder mit dem Containerschiff ist interessant. Die CO2equ der Schiffsreise betragen weniger als 25% der Flugreise. Dafür dauert sie 20 mal länger.



Island – Kanada Schiffsreise

Strecke Verkehrsmittel km Betrieb
g CO2 equ. pro km
Lebensw. Ansatz
g CO2 equ. pro km
Betrieb
kg CO2 equ.
Lebensw. Ansatz
kg CO2 equ.
Vik - Alexandria 10'434 301 kg 461 kg
Vik - Höfn Bus 288 43 g 58 g 12.5 kg 16.8 kg
Höfn - Egilsstaðir Auto 281 129 g 197 g 33.9 kg 55.4 kg
Egilsstaðir - Seyðisfjörður Bus 29 43 g 58 g 1.3 kg 1.7 kg
Seyðisfjörður - Hirtshals Fähre 1'921 89 g 134 g 170.4 kg 256.5 kg
Hirtshals - Hamburg Zug 353 9.11 g 59 g 3.2 kg 21.0 kg
Hamburg - New York Containerschiff 8'785 6.12 g 7.76 g 53.8 kg 68.2 kg
New York - Montreal Bus 599 43 g 58 g 25.9 kg 34.9 kg
Montreal - Alexandria Zug 99 9.11 g 59 g 0.9 kg 5.9 kg

Island – Kanada Flugzeug

Strecke Verkehrsmittel km Betrieb
g CO2 equ. pro km
Lebensw. Ansatz
g CO2 equ. pro km
Betrieb
kg CO2 equ.
Lebensw. Ansatz
kg CO2 equ.
Vik - Alexandria Insgesamt 4'050 419 kg 494 kg
Vik - Keflavík Bus 214 43 g 58 g 9.3 kg 12.5 kg
Keflavík - Montreal Flugzeug 3737 109 g 127 g 409.3 kg 476.3 kg
Montreal - Alexandria Zug 99 9.11 g 59 g 0.9 kg 5.9 kg

Schweiz – Kanada Schiffsreise

Strecke Verkehrsmittel km Betrieb
g CO2 equ. pro km
Lebensw. Ansatz
g CO2 equ. pro km
Betrieb
kg CO2 equ.
Lebensw. Ansatz
kg CO2 equ.
Grabs - Alexandria 9'521 93 kg 180 kg
Grabs - Uster Auto 103 km 120 g 197 g 12.4 kg 20.3 kg
Uster - Basel Zug 106 km 0.08 g 7.32 g 0.008 kg 0.776 kg
Basel - Hamburg Zug 990 km 0.03 g 49 g 0.030 kg 49.4 kg
Hamburg - New York Containerschiff 8'785 6.12 g 7.76 g 53.8 kg 68.2 kg
New York - Montreal Bus 599 43 g 58 g 25.9 kg 34.9 kg
Montreal - Alexandria Zug 99 9.11 g 59 g 0.9 kg 5.9 kg

Schweiz – Kanada Flugzeug

Strecke Verkehrsmittel km Betrieb
g CO2 equ. pro km
Lebensw. Ansatz
g CO2 equ. pro km
Betrieb
kg CO2 equ.
Lebensw. Ansatz
kg CO2 equ.
Grabs - Alexandria Insgesamt 6'243 672 kg 793 kg
Grabs - Uster Auto 103 120 g 197 g 12.4 kg 20.3 kg
Uster - Kloten S-Bahn 30 0.17 g 8.43 g 0.005 kg 0.253 kg
Kloten - Montreal Flugzeug 6'011 109 g 127 g 658.4 kg 766.2 kg
Montreal - Alexandria Zug 99 9.11 g 59 g 0.9 kg 5.9 kg
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Reisen ergibt eigentlich keinen Sinn wenn man seinen Horizont nicht geografisch, technisch, philosophisch und körperlich erweitert.


Ilija Trojanow
 

CO2equ Budget pro Mensch

Um unsere heutigen Lebensbedingungen an unsere Nachkommen weiter zu geben, müssen wir die Erderwärmung auf 2.0°C besser 1.5°C beschränken. Je nach Quelle bedeutet das noch 600 bis 2'300 kg CO2equ pro Jahr und Person bis ins Jahr 2050. Mein persönlicher Fussabdruck belief sich in den letzten Jahren auf 7'960 kg CO2equ, der Schweizer Druchschnitt beträgt 13'510 kg CO2equ (Quelle: WWF Footprint Rechner, https://www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben/footprintrechner/resultat).

Hilft der Verzicht auf Flugreisen dem Klima?

Die Emissionen für lange Reisen sind in jedem Fall hoch, egal, ob ich mit dem Flugzeug, Schiff, Zug, Bus, oder Auto reise. Wobei eine Schiffsreise eine grosse Reduktion darstellen kann. Die Lösung für unser Klimaproblem sind aber nicht die Schiffe. Wenn alle Personen mit Schiffen nach Amerika fahren würden, bräuchten wir eine riesige Kreuzfahrtflotte und die wäre höchst wahrscheinlich schädlicher fürs Klima als die Flugzeuge. Ich sehe die grosse Auswirkung des Verzichts auf den Flieger an einem anderen Ort. Durch die enorme Reisegeschwindigkeit und die geringen Ticketpreise der Flugzeuge ist es für die Menschen der Industierländer kein Problem, mehrmals jährlich mit dem Flugzeug zu verreisen. Der geringe Preis macht es sogar attraktiver für einen Besuch der Nachbarländer ins Flugzeug zu steigen, obwohl es gute Zugverbindungen geben würde. Durch meinen Verzicht auf Flugreisen hat sich mein Reiseverhalten in den letzten zwei Jahren entscheidend verändert. Nach meinen beiden Sommerreisen nach Island wollte ich die Insel unbedingt auch im Winter besuchen, um die Nordlichter zu fotografieren. Ohne Klimawandel wäre ich vermutlich im Jahr 2017 nach Island geflogen und im Jahr 2018 noch einmal und 2019 nochmals, da die Nordlichter so unglaublich schön sind und ich nicht genug davon bekommen kann. Das konnte ich aber gegenüber den zukünftigen Generationen nicht verantworten. Meine Lösung für dieses Problem ist daher nur eine Reise nach Island, dafür dauert diese zwei Monate. Dadurch habe ich zwei Flüge Schweiz – Island retour vermieden (4 mal 600 kg CO2equ = 2'400 kg CO2equ). Sobald man länger an einem Ort bleibt, fällt auch die längere Reisezeit mit dem Schiff nicht mehr so arg ins Gewicht. Dasselbe Prinzip ist natürlich auch für meinen Aufenthalt in Nordamerika gültig.

Zusätzlich spricht man mit vielen unterschiedlichen Leuten über den Klimawandel, weil ich auf die Frage «Wann fliegst du ab?» Immer dasselbe antwortete: «Ich gehe mit dem Schiff». Dadurch dreht sich das Gespräch relativ rasch um den Klimawandel. Hoffentlich kann ich das Mobilitätsverhalten des einen oder anderen dadurch etwas beeinflussen. Viele können sich eine lange Abwesenheit von ihrem Zuhause, ihren Freunden und ihrer Familie nicht vorstellen. Mir ist es auch nicht leicht gefallen, aber ich finde unsere einmalige Natur, unsere Tierwelt, wie wir sie heute kennen, ist es wert dieses Opfer zu bringen.

Nachteile einer langen Reise

Einige Leute haben schon angekündigt, sie wollen mich besuchen kommen. Darüber würde ich mich sehr freuen. Es ist eben doch etwas anderes, sich mit langjährigen Freunden einen Abend lang auf Schweizerdeutsch zu unterhalten, als sich mit neuen Bekanntschaften in einer mir nicht ganz so geläufigen Sprache auszutauschen. Aber diese Freunde werden höchstwahrscheinlich ins Flugzeug steigen, um mich zu erreichen. Somit würde ich indirekt grosse Treibhausgas-Emissionen auslösen. Vielleicht entstehen aber gar keine neuen Reisen, sondern es werden nur die Reiseziele an meinen Aufenthaltsort angepasst. In beiden Fällen wäre es kein Beitrag, um die Treibhausgas-Emissionen zu senken. Auf den Besuch möchte ich aber trotzdem nicht verzichten. Eine fast unlösbare Situation.

Reisen als Landschaftsfotograf

Darf ich mich Landschaftsfotograf nennen und gleichzeitig energieintensiv durch die Welt reisen. Ja sogar noch ein grosses Geländefahrzeug in Nordamerika kaufen und damit viele tausend Kilometer zurück legen? Ehrlicher wäre wohl Klimawandel Supporter mit gelegentlicher Dokumentation des Objekts der Zerstörung.

Über dieses Dilemma mache ich mir viele Gedanken. Um die Emissionen so gering wie möglich zu halten reise ich für längere Zeit und nicht alljährlich nach Amerika. Dadurch kann ich mir viele Überquerungen des Atlantiks sparen, welche ich benötigen würde, um die gleich lange Zeit mit normalen Jahresurlauben in Nordamerika zu verbringen. Aus meiner Sicht müssten die Outdoor-Reiseblogger und Landschaftsfotografen auf dieses Thema besonders sensibilisiert sein. Doch wie so oft ist nur, wenn überhaupt, das Bewusstsein für den Klimawandel vorhanden. Taten und Anpassungen des eigenen Verhaltens sehe ich leider wenige. In der Naturfotografie-Szene fällt mir nur ein Name als wirklich positives Beispiel ein: Tobias Ryser. Er zeigt seit einigen Jahren nur Bilder aus den Alpen. Dafür bewundere ich ihn noch mehr als für seine tollen Fotografien. Vielen Dank, dass du uns zeigst, dass man auch mit Landschaftsfotos von Zuhause glücklich werden kann. Falls es noch weitere solche Vorbilder gibt, würde ich gerne von euch erfahren.


Ich bin davon überzeugt, dass sich diese Branchen ändern sollten und neue klimaneutrale Konzepte erarbeiten müssen, um ihre Glaubwürdigkeit von der Liebe zur Natur zu behalten. Auf dem Containerschiff habe ich viel Zeit darüber nachzudenken. Vielleicht habe ich in diesen 17-Tagen auf dem Atlantik eine Erleuchtung.

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Veränderung braucht immer länger als wir denken, und dann passiert sie schneller, als wir je zu hoffen wagten.


Al Gore
 

Zukunftsaussichten

Die aktuelle Situation sieht nicht gut aus. Die Politik reagiert zu langsam, der Wirtschaft ist der Wandel zu teuer und die Menschen sind zu bequem. Manchmal fühle ich mich hilflos und es deprimiert mich, wie achtlos wir in unserem Alltag in die falsche Richtung voranschreiten. Doch es gibt auch immer wieder erfreuliche Nachrichten. Plötzlich werden Schweizer Parteien Grün, die junge Generation geht nach dem Vorbild von Greta Thunberg fürs Klima auf die Strasse. Da könnte eine Generation heranwachsen, die ihr Verhalten ändert. Grosse Bevölkerungsschichten achten bei ihren Lebensmitteleinkäufen auf lokale und saisonale Produkte. Diesen Gesinnungswandel würde auch unserem Mobilitätsverhalten gut tun. Immer wenn ich wenig Hoffnung auf eine Verbesserung habe, denke ich an einen Satz von Al Gore: «Veränderung braucht immer länger als wir denken, und dann passiert sie schneller, als wir je zu hoffen wagten.»

44 Comments

  1. Andreas sagt:

    Wahnsinn! Dein Einsatz ist bewundernswert! Ein sehr fundierter Bericht und du hast enorm treffende Worte zum Reisen an sich und unserem Verhalten gefunden. Vielen Dank Elias 🙂

  2. Samu sagt:

    Super Beitrag! Sehr angenehm lesbar und mega aufschlussreich! Hut ab und vielen, vielen Dank für deine Bemühungen 🙂

  3. Spannender Beitrag, der ein Stückweit meine Frage beantwortet, ob Fliegen klimaschädlicher ist als Schiff fahren. Noch zu klären bleibt diese Frage bezüglich Warenimport – ist eine flugimportierte Mango überhaupt klimaschädlicher als eine mit dem Schiff importierte? Da der Unterschied nicht riesig ist, hängt das Ergebnis wohl nicht zuletzt von Typ und Auslastung des Schiffes bzw. Flugzeuges ab.

    In diesem Zusammenhang ist die Energieeffizienz-Datenbank der Schiffe interessant, die versucht, aufgrund öffentlicher Informationen eine Art «Energieetikette» für Frachtschiffe bereitzustellen. Siehe dazu den Spiegel-Bericht [1] und die Datenbank [2] – man kann dort effektiv Schiffe nach Namen suchen! Der MS «NORRONA» stellt die Datenbank mit 13.493 EVDI (grams CO2 per tonne nautical mile) die Note «B» aus.

    Die Datenbank ist sinnloserweise registrierungspflichtig. Hier mein anonymer Zugang: Benutzername «asdf.asdf2» und Passwort «asdf2.asdf».

    [1] – https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/co2-einsparungen-milliardaer-will-schifffahrt-zur-oeko-revolution-verdonnern-a-733283.html
    [2] – http://www.energyefficiencyrating.net

    • Elias sagt:

      Lieber Martin
      Ich würde jetzt Tippen die Mango per Schiff hat die bessere Klimabilanz. Damit habe ich mich aber noch genauer beschäftigt. Es kann natürlich auch anders sein. Danke für deine beiden Links. Die schaue ic mir gerne genauer an.
      Liebe Grüsse
      Elias

  4. Nando sagt:

    Es ist toll zu sehen, dass Menschen den direkten Zusammenhang zwischen ihrer Flugreise und dem Leben kommender Generationen erkennen und bereit sind auch große Abstriche zu machen. Das fällt den allermeisten – nachvollziehbarerweise – sehr schwer.
    Ich selbst gehe mit Fridays for Future auf die Straße und hoffe, damit bewirken zu können, dass es damit den Menschen bald einfacher fällt statt des Fluges nach Amerika nur mit dem Zug in die Alpen oder an die französische Küste zu fahren. Wenn der Preis sich nur um wenige Euro unterscheidet, fällt die Entscheidung den meisten leider sehr einfach.

    • Elias sagt:

      Lieber Nando
      Aktuell fällt es leider vielen noch schwer auf Flugreisen zu verzichten. Ich glaube aber, dass die Fridays for Future Bewegung da einen Stein ins rollen gebracht hat, welcher nicht mehr so schnell zu stoppen ist. Ich denke viel Menschen sind daran umzudenken und wenn sich jetzt auch noch etwas an unserem Preissystem in der Mobilität ändern würde könnte es plötzlich in eine zukunftsfreundlichere Richtung kippen.
      Ich war in Hamburg als ich auf das Schiff gewartet habe auf einer Klimademo mit dabei und bin zuversichtlich das die junge Generation intelligenter handelt als unsere Vorgänger.
      Liebe Grüsse
      Elias

  5. Hans sagt:

    Lieber Elias, sehr interessanter Bericht und ich finde es super dass du dich mit diesem Thema so intensiv auseinander gesetzt hast. Ferien in der Nähe ist somit sicher am sinnvollsten was in der Schweiz ja auch wundervoll möglich ist.
    Ebenso wichtig scheinen mir aber auch ganz andere Aspekte wie Essen und Wohnen (nachhaltig bauen und wohnen) und es sollte nicht nur um den Klimawandel sondern generell um die Reduzierung unseres hohen Ressourcenverbrauchs gehen. Wenn man allerdings das Verhalten der Menschheit betrachtet stimmt einem dies sehr pessimistisch…. umso mehr freue ich mich über die engagierte Jugend und hoffe sehr dass dies etwas bewirkt 🙂

    • Elias sagt:

      Lieber Hans, ja da hast du natürlich recht. Man sollte in allen Lebensbereichen auf die Umwelt, Klima und den Ressourcenverbrauch achten. Wobei ich mir manchmal etwas überfordert vorkomme wenn ich mich um alles gleichzeitig kümmern sollte. Insbesondere wenn man sich tiefer für die jeweiligen Bereiche interessiert. Deshalb habe ich hier für mich aus aktuellem Anlass das Reisen untersucht. Beim Essen kann man denke ich auch ziemlich viel bewirken wenn man regional und saisonal einkauft. Das ist ja auch nicht schwierig. Man muss sich beim einkaufen nur jeweils daran erinnern. Beim Wohnen wird es als Mieter natürliche etwas schwieriger. Mit einem Eigenheim hat man dann aber natürlich einen grossen Hebel. Da hast du dich ja intensiv damit beschäftigt und eine gute Lösung gefunden.
      Mir geben die ganzen Klimademos auch Hoffnung auf eine heranwachsende Generation die sich wieder mehr um unseren Planeten kümmert als das aktuell noch der Fall ist.
      Liebe Grüsse
      Elias

  6. Rebecca sagt:

    Vielen herzlichen Dank für den Artikel!
    Genau danach hatte ich gesucht, da ich derzeit überlege eventuell 2021 in die USA/Kanada für eine Konferenz zu fahren. Ich habe also nach CO2-Emissionen für Containerschiffe gesucht um herauszufinden ob das wirklich besser ist als zu fliegen. Scheint auf jeden Fall so. Im Idealfall könnte ich das außerdem mit Urlaub verbinden und somit mehr Zeit im Land verbringen.
    Viele Grüße und herzlichen Dank!
    Rebecca

    • Elias sagt:

      Hallo Rebecca
      Bitte gern geschehen. Es freut mich immer wenn sich Leute Gedanken darüber machen wie sie ihre persönlichen Treibhausgas Emissionen verringern können. Ich denke betreffend dem Klima ist es sicher besser mit dem Containerschiff nach Amerika zu reisen. Ich kann dir einfach empfehlen dich früh genug um ein Schiff zu kümmern. Anscheinend sind die Plätze für Passagiere ziemlich weit voraus schon ausgebucht. Zudem empfiehlt es sich genügend Reservezeit einzuplanen die Frachtschiffe sind alles andere als pünktlich.
      Ich wünsche dir viel Spass auf dem Schiff.
      Liebe Grüsse
      Elias

  7. Islandfahrer sagt:

    Norröna: sie rechnen mit 158t/Fahrt.

    „ in der Praxis liegt der Durchschnittsverbrauch bei etwa 320 Tonnen pro Woche in der Nebensaison und bei ungefähr 450 Tonnen in der Hauptsaison, wenn das Schiff schneller und länger fährt. “

    Quelle: seit Jahren auf der Website von Smyrill zu finden:
    https://www.smyrilline.de/ms-norrona/infos-uber-das-schiff/herrscher-uber-30-000-ps

    225 statt 158 Tonnen…und die wenigsten kommen per Bahn, sondern tuckern mit ihren 25-Jahre alten Diesel-Allrad-Wohnmobilen erst mal 1000Km und mehr bis Hirtshals…
    Da fliege ich sauberer und miete mir dort ein Euro-6 Fahrzeug…

    • Elias sagt:

      Danke für den Hinweis zur Quelle auf der Website von Smyrilline. Die habe ich übersehen. Die 320 Tonnen pro Woche stimmen mit meiner Berechnung pro Fahrt überein.

      Da ich die Berechnung für mich gemacht habe und ich mit dem Zug angereist bin, habe ich diese Zahlen verwendet. Ihr Szenario mit dem alten Allradfahrzeug ist natürlich nicht wirklich Klimafreundlich da haben Sie recht.

      Jede Fernreise verursacht viel Treibhausgase ausser man geht Zufuss, mit dem Fahrrad, Segelschiff usw. Für mich ist daher eher die Anzahl an Fernreisen entscheidend.

  8. Louisa Freytag sagt:

    Hey!
    Ich hab deinen Beitrag jetzt schon öfter gelesen und Freunden gezeigt, du hast mich echt inspiriert! Danke dafür!
    Ich stehe gerade vor dem moralischen Dilemma für meine nächste Reise (ein Praktikum in Jordanien) das Schiff oder Flugzeug zu nehmen und ich muss sagen, es fällt mir echt schwer. Ich würde unglaublich gerne mal mit dem Containerschiff reisen (aus ähnlichen Gründen wie du sie beschreibst), aber es würde mich halt über 600€ kosten, statt 100€ für den Flug. Da ich als Studentin nicht unendlich viel Geld zur Verfügung habe, überlegt man sich das schon dreimal. Zumal man das Geld wahrscheinlich noch besser, sinnvoller, nachhaltiger investieren könnte. Eine alternative Reisemöglichkeit gibt es nicht (ich habe schon sämtliche Schiffe angefragt etc.). Hast du vielleicht Tipps, wie man so eine Entscheidung am Besten trifft?
    Liebe Grüße,
    Louisa

    • Elias sagt:

      Liebe Louisa
      Es freut mich wenn ich dich inspirieren konnte. Ich kann dein Dilemma gut verstehen. Wenn du nicht ganz auf die Reise verzichten möchtest, ist es wohl sinnvoller das Flugzeug zu nehmen und dafür einen Teil des eingesparten Betrags einzusetzen um deine Emissionen zu kompensieren. Da gibt es ja verschiedene Anbieter über die man das relativ einfach machen kann. Etwas vom sinnvollsten ist wohl Bäume zu Pflanzen. Die binden C02 aus der Luft und speichern es im Holz. Ich möchte im Laufe meiner Reise auch noch bei einem Projekt mithelfen das Bäume pflanzt um so meine Emissionen zu kompensieren. Darüber habe ich mich aber noch nicht gründlich informiert. Jordanien liegt natürlich etwas ungünstig. An viele andere Orte wäre eine Anreise per Zug, Bus oder Autostopp auch möglich.
      Ich wünsche dir auf jeden Fall ein tolles Praktikum
      Liebe Grüsse
      Elias

  9. Anna sagt:

    Hallo Elias, vielen lieben Dank für deine ausführliche Recherche! Ich stand vor der Entscheidung, über Luft oder Land nach Dublin zu kommen, um meinen Bruder dort bei seinem Erasmus-Aufenthalt zu besuchen. Aus Umweltschutzgründen hatte ich mir vorgenommen, nicht zu fliegen. Leider musste ich feststellen, dass das preislich einen erheblichen Unterschied macht und der Landweg um ein vielfaches teurer ist. So kam ich ins Grübeln darüber, ob es die 270 Euro für Hin- und Rückreise wirklich wert sind. Die unterschiedlichen CO2-Rechner, die ich über Ecosia und sogar Google finden konnte, halfen mir nicht weiter; vor allem, da bei der Schifffahrt lediglich Kreuzfahrtschiffe als Verkehrsmittel gelistet werden. Dank deiner Tabelle des CO2-Ausstoßes (Lebenswegansatz) der unterschiedlichen Verkehrsmittel war es mir möglich, den CO2-Ausstoß von Luft- und Landweg gegenüberzustellen. Dabei konnte ich unterschiedliche Verkehrsmittel beachten, was wichtig ist, da der Landweg Zug, Bus und Fähre einschließt. Das Ergebnis zeigte, dass meine Reise über Luft 448 kg CO2 freisetzt, über Land 178 kg CO2. Ich freue mich darüber, mit meiner Reise über Land 270 kg CO2 einsparen zu können und zu erleben, wie weit Dublin wirklich entfernt ist!

    • Elias sagt:

      Liebe Anna
      Das freut mich, dass ich dir helfen konnte. Ganz besonders schön finde ich das du dich für den Land- und Wasserweg entschieden hast und somit Treibhausgas Emissionen einsparst. Ich glaube wenn du die Reise als Erlebnis ansiehst und die Fahrt übers Meer geniesst dann lohnen sich die Mehrkosten nicht nur aus Klimaschutzgründen. Geniess die Bewegungsfreiheit auf dem Schiff und die frische salzige Meerluft.
      Ich wünsche dir eine tolle Reise und eine schöne Zeit in Dublin
      Liebe Grüsse
      Elias

  10. Lukas sagt:

    Hallo Elias,

    bei meiner Recherche zu Schiffsverbindungen nach Island bin ich auf diesen Beitrag gestoßen. Allerdings wird mit der Inhalt nicht angezeigt. Da ich meine Reisen gerne so Klimafreundlich wie möglich auslegen will, würde mich sehr interessieren, welche Erfahrungen du hier gemacht hast, und wie du die Reisemöglichkeiten gegenüberstellst.

    Es würde mich sehr freuen, wenn du mir hier weiterhelfen könntest.

    Liebe Grüße,
    Lukas

  11. Sarah sagt:

    Hallo Elias,
    mir geht es genauso wie Lukas!
    Mein Freund und ich möchten sehr gerne diesen Sommer nach Island, und das möglichst umweltfreundlich. Laut dem Klimarechner von myclimate wäre die Fähre Smyrilline aber scheinbar sogar umweltschädlicher, als wenn wir von Hamburg nach Reykjavik mit dem Flugzeug flögen. Zumal noch nicht mit einberechnet ist, dass wir mit dem Schiff an der ‹falschen› Seite der Insel wären und für unser Reiseziel noch mal die ganze Insel mi dem Bus umrunden müssten. Jetzt scheint es so, als wärst du zu einem anderen Ergebnis gekommen, aber der Artikel ist nicht mehr einsehbar. Ich würde mich daher auch sehr über eine Rückmeldung freuen! Viele Grüße, Sarah

    • Elias sagt:

      Liebe Sarah, Lieber Lukas
      Vielen Dank für eure Kommentare. Leider ist mein Beitrag verschwunden. Ich arbeite daran diesen wieder herzustellen.
      Das Schiff ist aber leider wirkli h nicht viel Umweltfreundlicher als das Flugzeug. Aber es ist eine sehr schöne Fahrt und man sieht auch noch die Färöer.
      Liebe Grüsse Elias

  12. Anonymous sagt:

    Hallo,
    ichwürde den Bericht gerne lesen, aber er wird mir gar nicht angezeigt. Liegt das an meinen Browser-Einstellungen?
    LG, Dori

  13. Jörg Ballnus sagt:

    Hallo,
    wie viel kg CO2 wird denn auf der MS Norrona pro Tag und pro Passagier erzeugt?
    Grüße
    Jörg

    • Elias sagt:

      Hallo Jörg
      Die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Da ja Fracht und Passagiere transportiert werden. Ich bin zum Schluss gekommen, dass eine Fahrt von Dänemark nach Island für eine Person ohne Auto 256 kg CO2 equ produziert. Leider habe ich ein technisches Problem mit meinem Artiekl. Aber ich werde ihn in Absehbarer Zeit wieder einstellen.
      Liebe Grüsse Elias

  14. Jörg Ballnus sagt:

    Hej,
    gibt es einen Durchschnittswert für die C02_Emission der Fähre in 24h?
    Grüße
    Jörg

  15. Jojo sagt:

    Wow. Vielen Dank für den Beitrag und deine Mühen. Unser Gewissen hat uns in den letzten Jahren immer vom Reisen abgehalten. Doch jetzt möchten wir mal wieder aufbrechen. Dein Übersicht ist super. Viele Grüße, Jojo

    • Elias sagt:

      Lieber Jojo
      Bitte gern geschehen. Die Reisesituation ist im Moment sowieso etwas schwierig. Dafür hat man jetzt Zeit seine nächsten Abenteuer zu planen. Alles Gute und eine schöne Reise sobald es los geht
      Elias

  16. Peter sagt:

    Sehr guter Beitrag der mir hilft, eine Entscheidung zu treffen. Dafür herzlichen Dank! Leider steht für mich also Hobby Reisefotograf nur die Wahl mehrere Flugreisen plus Schiffsreisen oder Kreuzfahrt zu planen. Wie dem Beitrag zu entnehmen ist, sind grad die Unterbrechungen und Umwege mit hohen Co2 Aufwendungen verbunden. Bei einer 6 Wochen Tour von D über Island, Grönland bis Montreal und zurück über die Azoren, Spanien nach D ist der Erlebniswert im Vordergrund. Durch die Verbindung der Ziele lässt sich bei meinem Überschlag also die Wahl der Kreuzfahrt rechtfertigen. Ich zahle seit drei Jahren mit meiner Solaranlage zurück, erzeuge zweimal unseren Jahresbedarf an Strom, ein geringer Trost natürlich.

  17. Anonymous sagt:

    Den Artikelbibe ich bisher erst überflogen, aber werde sicher noch öfter hier reinschauen. Vielen Dank für deinen Aufwand!

  18. Erik sagt:

    Hallo Elias,
    fange gerade an mich mit dem Thema zu beschäftigen. Danke für die vielen Infos auf deiner Seite. Mein Traumland ist «leider» Neuseeland. Damit braucht man natürlich auch sehr viel Zeit für die An- Abreise, geht also im normalen Arbeitsleben nicht. Aber wenigstens danach sollte man dieses Transportmittel in Betracht ziehen.
    Ist bei einer Reise auf einem Containerschiff o.ä. der Mehraufwand für Energie überhaupt messbar?
    Auf jeden Fall mal vielen Dank für diese Grundlageninformationen.

  19. Ulrich Busch sagt:

    Exakt das, was ich gesucht habe. Vielen Dank und großen Respekt für die umfangreichen Überlegungen und Berechnungen.

  20. M. Tekülve sagt:

    Hallo, toller Artikel Chapeau für die Berechnungen, einschließlich der vielen verschiedenen Reisearten, die nämlich oft ignoriert werden. Wir fahren seit Jahren von Berlin aus per Zug und Fähre und Bus mit sehr viel Genuss ans Mittelmeer (Korsika, Kroatien, griechische Inseln bis Kreta). Und mich haben auch immer die ökologischen Kosten der Fährfahrten (nachts mit Kabine) interessiert. Da gibt es extrem unterschiedliche Angaben. Direct Ferries z.B. nennt auf diesen Strecken bis zu 90% Ersparnis ggü. Fliegen, was mir immer sehr optimistisch vorkam ( klar, pro domo). Aber Ihre Berechnungen gehen nur von ca. einem Drittel Ersparnis aus (was frustrierend wäre), wobei Island und Kanada natürlich sehr viel weiter ist und die Relationen Zug/Fähre andere sind. Haben Sie zufällig Berechnungen oder Hinweise zu Reisen ans Mittelmeer? Jedenfalls vielen Dank!

    • Elias sagt:

      Hallo,
      Bitte gern geschehen. Bei den Schiffen besonders bei den Fähren ist es schwierig an verlässliche Zahlen zu kommen. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten wie man die Emissionen auf die Passagiere, Fracht und Autos aufteilt. Grundsätzlich wäre die Fortbewegung im Wasser sparsam. Aber wenn man dafür eine ganze Kabine mit Badezimmer, Aufenthaltsräumen und Restaurants mit sich führt ist das schon sehr viel Raum und Gewicht das man bewegt im Gegensatz zu einem eng bestuhlten Flugzeug. Zudem sind die Flugzeuge vermutlich übers Jahr gesehen besser ausgelastet als die Schiffe.
      Eine 90% Reduktion kann ich mir nicht vorstellen. Nach meinen Zahlen sind es für die Fähre nach Island 134 g CO2 equ. pro km und Person bei einem Flug in der Economy innerhalb Europa sind es 220g CO2 equ. pro km und Person. Es kommt dann natürlich sehr darauf an wo der Hafen und wo der Flughafen liegt. Das Flugzeug kann natürlich direkt fliegen, das Schiff nicht immer.
      Ich könnte mir vorstellen, dass die Fähren im Mittelmeer etwas gleich viel Treibstoff verbrennen wie die Fähre nach Island. Daher kannst du wohl mit diesen Zahlen auch für das Mittelmeer rechnen.
      Für mich der grösste Vorteil am Schiff ist das langsame Reisen. Nicht nur das es Spass macht die Ortsveränderung in einem Tempo zu erleben welches wir als Mensch nachvollziehen können auch die lange Reise welche wohl die meisten Menschen in ihren Reisen pro Jahr einschränkt. Es ist viel gewonnen wenn wir nur einmal pro Jahr mit dem Schiff verreisen anstellen von zwei Reisen mit dem Flugzeug.
      Danke das ihr aufs Fliegen verzichtet.
      Liebe Grüsse Elias

  21. Danke,
    ich war auf der Suche nach einem CO2 – Rechner für meine Reise mit der Fähre nach Island. Schwierig. Aber Ihr Artikel hat mir sehr geholfen.
    Ich wohne direkt bei Frankfurt, will nächste Woche per Bahn und Velo nach Hirtshals um in Island sechs Wochen Rad zu fahren. Mit dem Flugzeug geht das ratzfatz, ist supergünstig aber auch Treibhausgas intensiv.
    Ich starte Mittwochs mit dem Zug um die Woche darauf Dienstags von der Fähre zu radeln. Der Weg ist das Ziel. Man muß sich natürlich die Zeit nehmen, bzw. man muß die Zeit dazu auch haben. Dafür hat man aber auch einen supertollen entschläunigenden Effekt. Aber jegliches Reisen, egal wie, sowie jeglicher Konsum, den wir an den Tag legen, erzeugt Emissionen. Und wir alle auf unseren Wohlstandsinseln erzeugen jede Menge Emissionen. Da ist jede einzelne Person gefragt, ihr Konsumverhalten zu überdenken. Und jede Einsparung zählt, egal ob bei Mobilität, Wohnen, Ernährung oder auch und gerade Kleidung. Und auch wenn morgen die Welt untergeht, lässt sich trotzdem heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen… .
    Wünsche eine gute Zeit und einen verantwortungsvollen Konsum, danke.

  22. John sagt:

    Interessant. Bei vier Tagen auf dem Schiff vs. ein paar Stunden für die gleiche Strecke im Flugzeug muss man berücksichtigen, dass auf dem Schiff damit der Schadstoffausstoss deiner Person für volle vier Tage enthalten ist. Wenn du aus dem Flugzeug kommst und danach noch 3.5 Tage irgendwo verbringst, essen gehst etc., kommt in derselben Zeit noch weiterer Schadstoffausstoss dazu.

    • Elias sagt:

      Hallo John
      Ja das stimmt natürlich. Das Programm in diesen weiteren Tagen ist aber sehr individuell. Das kann jeder selbst noch auf seine Bilanz rechnen.
      Liebe Grüsse
      Elias

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