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Murmeltier-Jagd 4.9.17

16. Januar 2018
Val Trupchun
Parkhütte Varusch – Agriturismo Federia 3.9.17
2. Januar 2018
Eingeschneit
Schnee- und Windtest 20.1.18
21. Januar 2018
Val Trupchun
Parkhütte Varusch – Agriturismo Federia 3.9.17
2. Januar 2018
Eingeschneit
Schnee- und Windtest 20.1.18
21. Januar 2018

Nach zwei strengen Etappen durch Schnee und Nebel gönnen wir uns eine Pause. Im Valle di Federia gehen wir auf Murmeltierjagd und geniessen einen Tag in der Sonne zwischen Kühen, Pferden, Eseln und Murmeltieren

Agriturismo Federia – Livigno

7 km

Tour

4h

Gehzeit

35 hm

Bergauf

426 hm

Bergab

Sonnenaufgang vor dem Agriturismo Federia

Kurz vor sechs Uhr stehen wir auf, um den Sonnenaufgang draussen vor dem Hof zu erleben. Alles ist noch still. Wir bewegen uns leise und schleichen am Hund vorbei, in der Hoffnung nicht von seinem Gebell begrüsst zu werden. Es klappt gut. Auf der Weide sehe ich mich um. Mir gefällt der Himmel. Überall sind kleine Wolkenfetzen. Einen schönen Vordergrund zu finden ist heute schwierig. Ich klettere auf einen Stein, um das gesamte Tal besser darstellen zu können. Die Wolken färben sich rosa und violett. Ein schöner Anblick mit den schneebedeckten Bergen und den grünen Alpwiesen. Nach dem Morgen-Shooting geht es zurück in unser Zimmer. Vor dem Frühstück haben wir sogar noch Zeit für ein weiteres Nickerchen.

Murmeltierjagd im Valle di Federia

Heute weichen wir von unserer geplanten Route ab. Diese hätte uns über die Fuorcla Federia zurück in die Schweiz gebracht. Von da wäre es über den zweiten schneebedeckten Pass Fuorcla Chamùera zur Alp la Stretta und weiter über den letzten kleinen Anstieg La Stretta ins Valle di Livigno gegangen. Es wäre unsere strengste Etappe mit über 24 Kilometern gewesen. Mein Knie hätte gelitten und bei dem vielen Schnee wäre es besonders anstrengend gewesen, da wir noch 100 Meter höher hinaufgestiegen wären als gestern auf der Fuorcla Trupchun. Wir entscheiden uns für die Route auf die andere Seite über Livigno. Da es bis ins Dorf nur ca. acht Kilometer leicht bergab geht, haben wir genügend Zeit, um Tiere zu fotografieren. Gestern haben uns im Valle di Federia die Murmeltiere aus allen Löchern nachgepfiffen. Bis auf circa 15 Meter kommt man ganz gut an die kleinen Nagetiere heran. Sobald ich mich noch weiter vor wage, verschwinden sie meistens. Murmeltiere sind aber sehr neugierig, und so schauen sie kurze Zeit später wieder vorsichtig aus ihrem Bau heraus. Mit viel Geduld kann man sich ganz langsam weiter an sie heranschleichen und mit etwas Glück akzeptieren sie uns in ihrer Nähe. Andi und ich suchen sich jeweils verschiedene Murmeltiere aus, in der Hoffnung ein schönes Bild zu schiessen. Diese Murmeltier-Jagd betreiben wir nun schon über zwei Stunden. Vor uns sonnt sich ein schönes ausgewachsenes Tier auf einem Stein, bevor es in wenigen Wochen seinen Winterschlaf antreten wird. Wir starten aus einer Entfernung von mehr als 20 Metern und robben durch das spärliche Gras immer näher. Das Murmeltier richtet sich kurz auf und schaut um sich. Anscheinend hat es keine Angst vor uns und legt sich wieder zurück auf den Stein. Wir schleichen weiter bis ich sechs Meter vor dem Murmeltier im Gras liege und ihm in die dunklen Augen schauen kann. Ein wunderbarer Moment. Nach ein paar Minuten hat mein Fotomodell aber doch genug und verschwindet in seinem Bau. Wir haben einige tolle Fotos geschossen und gehen etwas zügiger weiter.

Pizza in Livigno

Bald erreichen wir den Dorfrand von Livigno. Mitten unter den Touristen und Spaziergängern kommen wir uns mit unseren Wanderkleidern auf der Asphaltstrasse etwas seltsam vor. Vor 24 Stunden sind wir noch durch den knietiefen Schnee gestapft. So schnell kann sich das ändern. Im Dorfkern suchen wir eine Pizzeria und lassen es uns gut gehen. Anschliessend kaufen wir etwas Brot und Käse für unser Abendessen. Da wir ein Zimmer im Bed and Breakfast Campaciol am Ende des Tales reserviert haben, kommen wir zum Abendessen wohl nicht mehr zurück ins Dorf. Bis 18:00 Uhr sollte die Rezeption besetzt sein. Wir versuchen mit dem Bus aus dem Dorf zu fahren. Doch leider fährt der Bus erst in einer halben Stunde. Wir werden nicht pünktlich ankommen. Das Bed and Breakfast Campaciol ist geschlossen und verlassen, als wir es erreichen. Wir fragen im Supermarkt und im Restaurant nach dem Besitzer. Sie wissen nicht, wo er sich aufhält. Wir warten auf der Bank im Garten, bis es uns zu kalt wird. Die Wirtin hat Erbarmen mit uns und bittet uns zu sich in die warme Gaststube. Sie gibt uns auch eine Telefonnummer, aber niemand meldet sich. Sie telefoniert selbst mit verschiedenen Leuten und nach einer gefühlten Ewigkeit lassen uns die Eltern des Besitzers ins Haus und zeigen uns unser Zimmer. Das Bed and Breakfast ist in einem wunderschönen alten Haus mit kleinen hübschen Zimmern und modernen Bädern. Später begrüsst uns auch noch der Besitzer und entschuldigt sich für seine Abwesenheit. In Italien ist ein Feiertag und er hat mit seiner Familie einen Ausflug gemacht. Wir erschrecken ihn etwas, weil wir schon um 6:00 Uhr frühstücken wollen. Doch er willigt ein. Mit dem Internet im Zimmer schreibe ich noch einige Postkarten per Postkarten-App und geniesse anschliessend das weiche Bett.
Val Trupchun

Parkhütte Varusch – Agriturismo Federia 3.9.17

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