
Nebelmeer – Sänits
9. Dezember 2016
Island Anreise 21.7.
12. Januar 2017Der Lagh da Saoseo ist allen Schweizer Landschaftsfotografen ein Begriff. Die gleichnamige SAC Hütte ist leicht erreichbar und unweit davon hat es vier unterschiedlich grosse, sehr fotogene Bergseen.
Spiegelung und Foto Z’nacht
Mit dem Postauto fahren wir vom Ospizo Bernina über viele Kurven bis nach Sfazu. Das weiterführende Postauto fährt um diese Jahreszeit nur noch zwei Mal am Tag und auf Voranmeldung. Wir bewältigen die vier Kilometer ins Val da Camp zu Fuss. Über eine schmale Strasse geht es steil hinauf ins Tal. Vorbei an Ferienhäuschen und Schafherden erreichen wir nach 1,5 Stunden das
Rifugio Saoseo.
Viele Wanderer haben es sich auf der Sonnenterrasse gemütlich gemacht. Wir beziehen unser vierer Zimmer und machen uns anschliessend auf Richtung Lagh da Saoseo. Der kurze Weg von der Hütte zum See ist schon die Reise wert und der erste Blick auf den See mit seinem wilden Ufer voller Steine und Baumstämme raubt mir fast den Atem. Ich kann es kaum glauben. Dieser Ort ist bezaubernd. Wo ich nur hinblicke sehe ich Fotomotive. Der See ist spiegelglatt, die Lärchen gelb-grün und die Berggipfel im Hintergrund leicht schneebedeckt. Über eine Stunde spaziere ich um den See und suche die optimale Bildkomposition. Zum Sonnenuntergang versammeln sich die anwesenden Fotografen auf der Nord-Ostseite des Sees. Leider warten wir vergebens auf einen Spektakulären Sonnenuntergang – vielleicht beim nächsten Mal. Zurück in der Hütte wird uns das Abendessen serviert. Für die Fotografen gibt es eine separate Runde Abendessen nach Sonnenuntergang. Mit uns übernachten noch drei weitere Landschaftsfotografen in der Hütte:
Marcel ,
Yannick ,
Tobias.
Nach einem leckeren Z’nacht und interessanten Gesprächen über die Fotografie verabreden wir uns für Morgen, um den Sonnenaufgang am Lagh da Saoseo zu erleben.
Mond und rosa Wolken
Zu viert machen wir uns mit Strinlampen und Fotoausrüstung auf zum See. Durch die dünne Wolkendecke ist der Mond verschwommen sichtbar. Ein gutes Zeichen. Wir positionieren uns wieder vor der kleinen Insel mit Sicht auf den Piz Palü. Langsam beginnt der Himmel violett zu leuchten und wir fotografieren voller Freude diesen wunderbaren Moment, besser kann ein Montag Morgen gar nicht beginnen. Voller Zufriedenheit begebe ich mich zurück zur Hütte und geniesse das Frühstück. Das Wetter sollte am Morgen noch trocken bleiben und wir machen uns auf, die anderen Seeen zu erkunden. Die zwei kleinen sind komplett ausgetrocknet und der Lagh da Val Viola hat deutlich weniger Wasser als auch schon. Unser Weg führt uns hinauf zum Pass bis zur italienischen Grenze und um den Moton herum. Auf dem Pass da Val Viola auf fast 2500 Metern über Meer liegt Schnee und die kleinen Seeen sind gefroren. Bei ungemütlichen Temperaturen gönnen wir uns nur eine kurze Pause vor dem Abstieg zur Hütte. Ein schönes Wochenende neigt sich dem Ende zu. Zurück in der Hütte laden wir unser deponiertes Gepäck auf und wandern gleich weiter hinab ins Tal bis nach Sfazu, von wo uns das Postauto nach Pontresina bringt. Auf dem gleichen Weg wie zwei Tage zuvor geht’s über die Albulastrecke zurück ins Unterland.
Die Sage erzählt von einem Felsengeist, der sich im Wasser spiegelt. Um den Prinzen zu heiraten wandert eine Prinzessin bis zum See und wartet geduldig bis sich dieser zeigt. Als sie ihn erblickt pflückt sie rasch einige blaue Blumen und wirft diese dem Geist ins Wasser. Darauf hin färbt sich der See tiefblau – die Farbe, die er bis heute hat. Die Prinzessin kehrt glücklich nach Hause zurück.