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Grand Teton Juli 2020

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Nach den heissen Wochen in der Wüste fahre ich zurück in die Berge. Ich geniesse die Bäche und Seen und beobachte die kleinen und grossen Tiere im Grand Teton Nationalpark.

Übernachtung

Zurück in die Berge

Ich verlasse Utah und mache mich auf den Weg nach Norden. Die landwirtschaftlich ungenutzte Wüste weicht nach und nach bewässerten Weiden für Kühe. Die Strasse schlängelt sich den Hügel hoch zur Flaming Gorge. Endlich gibt es wieder Bäume und ich sehe Berge mit Schnee. Von verschiedenen Aussichtspunkten aus geniesse ich die Sicht auf den See. Gerne würde ich am See übernachten, doch im schönen Teil sind die Ufer so steil, dass kein Weg zum Wasser führt, und weiter nördlich wird es schnell flach, die Bäume sind weg und es wird wieder heiss. Ich brate mir zwei Hamburger und geniesse einen grünen Salat dazu. Danach fahre ich weiter. Vermutlich wird heute nochmals ein Fahrtag. Bald sehe ich die richtigen Berge in der Ferne. Die Wiesen sind mittlerweile saftig grün, es hat Bäche mit Wasser und auch vereinzelt Wolken. Sogar einen Autostöppler kann ich eine Zeitlang mitnehmen. Kurz vor dem Grand Teton Nationalpark lockt mich der Granite Hot Spring in ein Seitental. Ein wunderbarer Bergbach fliesst schnell und glasklar das Tal hinaus. Ich finde einen Platz direkt am Wasser zum Übernachten. Es sieht hier ähnlich aus wie zuhause. Genau das gefällt mir. Nach mehreren Wochen Wüste, Sand und roten Felsen freue ich mich über eine bekannte Landschaft. Es gibt hier wieder Blumenwiesen. Es riecht wie in den Bergen, frisch und kühl, weniger sandig und weniger staubig.

Packraften auf dem Granite Creek

Bis zum Hot Spring sind es noch etwa fünf Kilometer. Ich verstaue das Packraft in meinem Rucksack und wandere der Strasse entlang flussaufwärts. Der Hot Spring kostet Eintritt und mir ist schon warm genug, als ich oben beim betonierten Pool ankomme. Ich begebe mich zum Fluss und blase mein Boot auf. Auf der anderen Flussseite sitzen drei Menschen ganz gemütlich an einem kleinen Zufluss. Das wird wohl auch eine warme Quelle sein. Zu Beginn bietet der Bach einige kleine Stromschnellen, doch schon bald windet er sich zahm durch die Berglandschaft. Immer wieder sehe ich Rehe im Flussbett, welche etwas überrascht sind vom Besucher. Doch sie sind auch neugierig und springen daher nicht gleich davon. Ich fahre bis zu meinem Camp und steige da aus.

Grand Teton

Der Grand Teton erinnert mich stark an Alaska und an die Schweiz. Felsige, steile Berge kenne ich aus meiner Heimat, doch dort in einem kleineren Massstab. Das breite Tal hier liegt auf etwa 2‘000 m ü. M. Westlich davon befindet sich die Bergkette mit dem Grand Teton als höchstem Punkt. Dieser ragt von der flachen Ebene nochmals über 2‘000 Meter in die Höhe. Fast wie der Denali in Alaska. Die Zeltplätze sind alle voll. Um einen Platz auf einem first-come first-served Camping zu ergattern, muss man schon am frühen Morgen bereit stehen. Ich finde einen Platz ausserhalb des Nationalparks und baue mein Zelt am Boden auf. Das Auto brauche ich, um am Abend und vor allem am frühen Morgen an die richtigen Stellen zu fahren. Es gibt einige schöne Orte. Der Snake River Overlook wurde durch die Fotografie von Ansel Adams bekannt. Doch sein Foto von damals ist heute nicht mehr möglich. Am Flussufer versperren mir die Bäume die Sicht in die Berge. Dafür habe ich auf dem kleinen Spaziergang am Schwabacher Landing herrliche Blicke auf den Grand Teton inklusive Spiegelung im Wasser. An zwei Morgen stehe ich um 5:00 Uhr auf, um bei Sonnenaufgang vor Ort zu sein. Alleine bin ich nie. Es hat immer auch andere Fotografen, welche denselben Plan haben.

Bisons entlang der Strasse

Entlang der Strasse hat es eine grosse Bison-Herde. Sie sind mein Ziel. Am Abend, wenn die Berge im Schatten stehen, werden die Bisons noch von der Sonne angestrahlt. In grossen Gruppen grasen sie links und rechts von der Strasse. Mitten in der Wiese gibt es einige Häuser, welche ihren Garten mit einem grossen Zaun schützen. Das sind tolle Wohnorte. Perfekte Sicht auf die Berge und wilde Bisons im Vorgarten. Ich parkiere meinen Truck, bereite mir ein Abendessen zu und geniesse es mit Aussicht auf die Tiere.

Übernachtung am Surprise Lake

Im Grand Teton Nationalpark gibt es mehrere Möglichkeiten für Back Country Touren. Bevor ich eine längere Tour in Angriff nehme, entscheide ich mich für eine kurze Tour. Unterhalb des Grand Teton liegen die drei Seen Amphitheater, Surprise und Delta Lake. Übernachten darf man nur am Surprise Lake. Da hat es Platz für drei Parteien. Am Nachmittag hat es viele Tagesgäste, welche die Seen besuchen. Ich baue mein Zelt zwischen den Bäumen auf und geniesse die Berglandschaft mit den Murmeltieren, Chipmunks (Streifenhörnchen) und vielen Vögeln. Am nächsten Tag auf dem Rückweg besuche ich auch noch den Delta Lake. Er wird vom Grand Teton Gletscher gespeist und hat daher die typische milchig blaue Farbe. Zum Glück habe ich zuerst diese zwei Tagestouren gemacht. Meine Wanderschuhe drücken mich vorne und hinten und es bilden sich Blasen an meinen Füssen. Nun werde ich wohl erst einmal einige ruhige Tage einlegen, bevor ich eine weitere Tour in Angriff nehme.
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