
Sierra Gorda Juni 2021
29. November 2022
Mexikanische Vulkane Juli 2021
9. Dezember 2022Im Zentrum von Mexiko besuchen wir schöne Städte, historische Ruinen und erweitern unseren kulinarischen Horizont. Egal ob kleine Stadt oder grosse, das Leben auf den Plätzen und in den Strassen ist interessant.

730km
Strecke

9
Tage
Ãœbernachtung

8
Forclaz

1
Akto
San Miguel de Allende
Über eine schmale gepflasterte Gasse erreichen wir ein grosses Tor. Wie in Mexiko üblich sind auch in San Miguel de Allende die Strassen oft von Mauern gesäumt. Dahinter befinden sich Innenhöfe, Parkplätze oder Spielplätze. Wir stehen vor einem RV-Park. Mitten in der Stadt. Neben ein paar Tennisplätzen findet sich auch ein Platz für unseren Truck. Nicht ohne Grund wird dieses Städtchen als das schönste von Mexiko beschrieben. Es hat mehrere grosse Plätze und viele Kirchen, Strassenmusiker und Essensstände. Auf einer Walkingtour lassen wir uns von einem Guide die historisch wichtigsten Ecken erklären. Nach zwei Stunden Informationen ist es Zeit für ein Glace. Das beste bisher in Mexiko.

San Miguel de Allende

Die Markthalle in San Miguel de Allende.
Schweiz gegen Frankreich
Die Fussball Europameisterschaft ist in vollem Gange. Obwohl auch die Mexikaner fussballverrückt sind, haben wir bis jetzt noch nicht viel mitbekommen. Doch heute spielt die Schweiz gegen den Weltmeister Frankreich im Achtelfinal. Wir befinden uns auf einem Markt, sitzen auf roten Plastikstühlen und geniessen ein mexikanisches Mittagessen. Per Textnachrichten hält uns unsere Familie über den Fussballmatch auf dem Laufenden. Zur Halbzeit führt die Schweiz mit 1:0. Nun müssen auch wir einen Fernseher aufsuchen. Es ist früher Nachmittag, noch ist nicht viel los in der Stadt. Wir fragen einen Mexikaner mit Fussballshirt. Er steht zufälligerweise vor einem gehobenen italienischen Restaurant und leitet die Frage direkt weiter. Das Erdgeschoss mit der grossen Bar und sechs Tischen ist leer. Nur viel Personal steht herum. Doch an der Wand hängen zwei grosse Bildschirme. Sie wechseln den Kanal und zeigen uns das Fussballspiel. Es geht hoch zu und her, die Franzosen gleichen aus und gehen sogar in Führung. Wir sind etwas niedergeschlagen. Doch zum Schluss wendet sich das Blatt. Bei jedem Tor der Schweizer jubeln wir verhalten. Eigentlich wäre es in Mexiko kein Problem laut zu schreien. Doch in diesem Restaurant fühlen wir uns damit etwas unwohl. Mittlerweile sind auch noch andere Gäste anwesend. Der Kellner schielt immer wieder auf den Fernseher und die gesamte Belegschaft steht vor der Bar und sieht ruhig und gelassen dem Spiel zu. Mit jedem Elfmeter, den die Schweiz versenkt, jubeln wir etwas lauter. So erleben wir das Achtelfinale Schweiz gegen Frankreich in Mexiko in einem italienischen Restaurant. Nach einer emotionalen Achterbahnfahrt und dem Sieg im Penaltyschiessen verlassen wir beflügelt das Lokal und geniessen den Abend in der Stadt.

San Miguel de Allende
Die Pyramiden von Cañada de la Virgen
Nach den vielen Kirchen und Kolonialbauten gehen wir nochmals ein paar Jahrhunderte zurück. Die Pyramiden von Cañada de la Virgen sind etwa um das Jahr 300 entstanden. Ein Bus bringt unsere Gruppe inklusive Guide die letzten Meter auf das archäologische Gelände. Es handelt sich um eine kleine Anlage mit einer Hauptpyramide und einigen Grundmauern anderer Bauten für zeremonielle Handlungen. Die Anlage ist wunderbar gelegen, auf einer kleinen Anhöhe, umkreist von einem Flusstal. Alles ist grün. Die meisten Bäume sind schon lange abgeholzt. Den ursprünglich angelegten Wald rund um die Anlage gibt es hier nicht mehr, aber es wachsen doch einzelne Bäume und Kakteen.

Canada de la Virgen

Canada de la Virgen

Canada de la Virgen
La Begoña
Das Ufer des Sees in La Begoña bietet viel Platz zum Übernachten. Wir finden eine flache Stelle mit einigen kleinen schattenspendenden Bäumen. Auf dem Stausee fährt ein kleines Ruderboot. Es gehört einem Fischerpaar, welches hier seine Netze auswirft, um die ganz kleinen Fische zu fangen. Als wir fragen, ob sie uns etwas Fisch verkaufen, bieten sie uns den Beifang an. Einen ganzen Eimer voller Fische. Wir kaufen ihnen sechs Stück ab, backen sie im Ofen und füllen damit unsere Tacos.

Der Regen kann jederzeit kommen.

Unser selbst gekochtes Nopal.

Fisch direkt vom Fischer
![Nachtreiher Nachtreiher [Nycticorax nycticorax]](https://eliasvetter.ch/wp-content/uploads/2022/12/20210629_La-Begona_0036_Presa-Allende_Guanajuato_Mexiko.jpg)
Nachtreiher Nachtreiher [Nycticorax nycticorax]
Teotihuacán
Eine Strasse der Toten, zwei riesige Pyramiden und unzählige kleine, das ist Teotihuacán. Zu Fuss erreichen wir die historische Anlage. Ausgegraben sind bis jetzt insbesondere Tempel und weitere Bauten für religiöse Zeremonien. Unter der heutigen Stadt liegen vermutlich noch viele historische Wohnbauten. Die Bauwerke sind eindrücklich. Imposant und majestätisch thronen sie über der Landschaft. Die Sonnen-Pyramide und die Mondpyramide sind fast so gross wie die Hügel rund um die Stadt aber von Menschen Hand geschaffen. Wir wandern um die Ruinen mit unzähligen andern Besuchern und fast so vielen Verkäufern. Das Auffälligste hier sind die Pfeifen, welche beim Hineinblasen ein Geräusch wie ein Jaguarbrüllen von sich geben. Aus allen Richtungen hört man die Jaguare. Die melodischen Pfeifen gehen in diesem Geschrei leider unter. Wegen der Pandemie ist die Besteigung der Pyramiden leider nicht erlaubt. Schade, der Blick von oben über die historische Stadt wäre sicher den Aufstieg wert gewesen.

Teotihuacán Pyramide der Sonne

Teotihuacán Pyramide der Sonne

Markt gleich um die Ecke
Mexiko City
Mexiko City besuchen wir nicht mit dem Truck. Ins grosse Getümmel wagen wir uns nicht selbst fahrend. Mit dem Bus lassen wir uns in die Hauptstadt fahren. Es ist Sonntag. In der Innenstadt sind wenige Autos unterwegs, dafür sind ganze Fahrstreifen für Fussgänger, Radfahrer und Skater reserviert. Die Mexikaner nutzen die grossen Strassen heute Morgen für ihre sportliche Ertüchtigung. Wir lassen uns von einer Einheimischen zu Fuss durch die Innenstadt führen und erfahren so einiges über die Geschichte, die Einwohner von heute und wo die besten Essensstände sind. Auch an der James Bond Plaza machen wir einen Halt. Der Film Spector beginnt hier. Der Dias les Muertos wird zwar nicht wie im Film mit einer grossen Parade gefeiert, dafür hat der Bürgermeister nun die James Bond Parade eingeführt. Sieben Tage Fest gönnt man sich, um den Touristen was zu bieten und als Dank dafür, dass der berühmteste Agent auch in Mexiko City zu Gast gewesen ist. Das Skurrilste ist eine Marktstrasse voller Stände. Rechts und links haben die Verkäufer ihre Waren aufgebaut. Lauthals preisen sie ihre Produkte an. Kleider, Schuhe, Esswaren und allerlei Plastikschrott kann man hier kaufen. Der Lärm ist ohrenbetäubend. Jeder möchte sein noch besseres Angebot unter die Leute bringen.

Mexiko Stadt

Museo Postal

Es wird auf der Strasse gekocht und gegessen.
Hühnerfüsse
Zurück in Teotihuacán sind wir zu müde, um selbst zu kochen. Doch auf dem Hauptplatz gibt es viele Möglichkeiten sich direkt vor den Tacogrill zu setzen und sich den Bauch voll zu schlagen. Mir fällt noch etwas anderes auf. Am Stand nebenan verkaufen sie Hühnerfüsse. In einem Pappbecher bekomme ich sechs Füsse, eingelegt in das Salzwasser, indem sie gekocht haben. Darüber verstreut etwas Mais, Käse und Chilipulver. Die aufgedunsenen Füsse kann nun abknabbern. Das Fleisch ist etwas glibschig und gewöhnungsbedürftig.

Elias und Seraphin essen Hühnerfüsse
![Broad-banded Swallowtail [Hercalides astayalus pallas]](https://eliasvetter.ch/wp-content/uploads/2022/12/20210705_Teotihuacan_0114_Teotihuacan_Mexiko_Mexiko.jpg)
Broad-banded Swallowtail [Hercalides astayalus pallas]
Alle meine Bilder dürfen für die private Verwendung als Hintergrund für den Computer, das Tablet oder das Smartphone verwendet werden. Für alle anderen Verwendungen brauchen Sie meine Einwilligung. Nehmen Sie bitte dazu Kontakt mit mir auf oder kaufen Sie eines meiner Schweizer Bilder auf Papier gedruckt.