![Braunpelikan [Pelecanus occidentalis]](https://eliasvetter.ch/wp-content/uploads/2022/05/20210526_Tecolote_0033_La-Paz_Süd-Niederkalifornien_Mexiko.jpg)
Baja California Süd Mai 2021
29. Mai 2022
Boundary Waters, das Kanu Paradies, Juni 2022
7. November 2022Auf dem Festland erleben wir ein neues Mexiko. Heiss, feucht, Regen, Wälder und Wasserfälle prägen unsere ersten Tage nach der Fährfahrt.

1079km
Strecke

12
Tage
Übernachtung

27
Biwak
Mit der Fähre nach Mazatlàn
An Deck befinden sich viele junge Mexikaner und noch viel mehr leere Bierflaschen. In kleinen Gruppen sitzen sie um einen Tisch und trinken Bier. Die vielen Mexikaner auf der Fähre haben in Baja California auf den Feldern gearbeitet. Nun kehren sie zurück in ihre Heimat in den Süden Mexikos. Wir gönnen uns eine Kabine, um nicht irgendwo am Boden die Nacht zu verbringen. Pünktlich um 19:00 Uhr fährt die Fähre los und am nächsten Morgen erreichen wir Mazatlàn auf dem Festland. Die Sonne ist erst vor wenigen Stunden aufgegangen und über der Stadt haben sich Wolken gebildet. Wir nutzen das kühlere Zeitfenster und wandern zum Leuchtturm hoch. Oben angekommen begrüsst uns die Sonne und ich triefe vor Schweiss. Es ist warm und feucht. Die Regenzeit beginnt.

Auf der Fähre nach Mazatlàn

Mazatlàn
Der erste Regen
Wir fahren gegen Westen in die Sierra Madre. Zuerst auf der alten Strasse rauf und runter und um viele Kurven. In den beiden kleinen Dörfern ist nicht viel los. Das Restaurant am Hauptplatz schliesst sogar gleich, bevor wir ankommen. Von der Kurvenfahrt haben wir genug und nutzen ab jetzt die neue Bezahlstrasse. Sie führt über gewaltige Brücken und eine Vielzahl von Tunnels durch die Berge. Je tiefer ins Gebirge wir kommen, umso düsterer wird die Stimmung, bis es zu regnen beginnt. Erst leicht und dann immer kräftiger. Es ist herrlich. Nach so vielen Wochen ohne Regen endlich wieder einmal die Regentropfen zu beobachten. Es ist der erste Regen der Saison. Die Landschaft ist noch heiss von der Trockenzeit und so verdampft ein Grossteil des Regens. Überall bilden sich Dampfwolken über dem Boden.

Der Dorfplatz von Copala

Camping im Wald nach dem ersten Regen
Die heissen Quellen von Durango
Am Nachmittag, die Sonne brennt, taumeln wir durch Durango. Die schöne Kolonialstadt ist noch in der Siesta. Es ist auch für die Mexikaner zu heiss, um sich im Stadtleben zu tummeln. Wir finden ein nettes Lokal, um Gorditas zu essen und fahren zum Freibad ausserhalb der Stadt. Es handelt sich um Thermalquellen und dementsprechend ist das Wasser der Pools von warm bis zu heiss. Unser Glück, dass wir die einzigen Camper sind auf dem Areal und so können wir die Bäder auch noch am späten Abend nutzen, wenn die Tagesgäste wieder zuhause sind.
Die Palmen sind voller Schwalben. Ein Schwalbenpaar brütet auf dem Rauchmelder im Herrenklo, einer anderes auf dem Fenstersims vor der Umkleidekabine. Darin befinden sich sogar fünf hungrige Jungvögel, welche von den Eltern im Minutentakt mit Insekten versorgt werden.
Die Palmen sind voller Schwalben. Ein Schwalbenpaar brütet auf dem Rauchmelder im Herrenklo, einer anderes auf dem Fenstersims vor der Umkleidekabine. Darin befinden sich sogar fünf hungrige Jungvögel, welche von den Eltern im Minutentakt mit Insekten versorgt werden.

Camping im Freibad

Das Nest auf dem Fenstersims zur Umkleidekabine, Rauchschwalbe [
Parque Nacional Sierra de Órganos
Auf der MEX45 fahren wir durch das Hochland von Zentralmexiko. Links und rechts wechseln sich die Kakteen, Joshua Trees und anderes Gebüsch ab. Eine Kiesstrasse führt uns weg von der Hauptachse zum Tor des Nationalparks Sierra de Organos. Seine aufgetürmten Felsen erinnern mich an die Nationalparks auf dem Coloradoplateau. Hier in Mexiko hat es aber nur wenige Besucher, wir zelten mitten drin im Schatten von Bäumen und auch die Temperaturen sind dank den über 2‘000 m ü. M. angenehm warm. Am ersten Abend begegnet uns ein Wildschwein, welches hier durch die dornigen Büsche läuft. Am nächsten Morgen nutzen wir die kühle Morgenluft, um einen der angelegten Wanderwege zu begehen. Nach einem Anstieg führt der Weg in eine Höhle. Anscheinend soll er durch die Höhle führen. Doch ausser Fledermäusen finden wir nichts in der Höhle und suchen einen Weg rund herum. Auf der anderen Seite ist der Höhleneingang gut sichtbar und auch der Durchgang wäre bei einer Begehung im Uhrzeigersinn leicht erkennbar gewesen. Wir geniessen die Aussicht von der Höhe und fragen uns wie diese Felsen wohl entstanden sind mitten in der Wüste.

Parque Nacional Sierra de Órganos

Pizzaessen im Regen

Parque Nacional Sierra de Órganos
Die Mine von Zacatecas
Zacatecas wollen wir am Abend besuchen, wenn hoffentlich etwas los ist. Da es nur wenige Möglichkeiten zum Übernachten gibt, mieten wir uns auf dem Parkplatz eines Hotels mitten in der Stadt ein. Zacatecas ist durch seine Minen gross geworden. Hier wurden Silber und andere Erze abgebaut. Mit einem Führer kann man die Stollen besichtigen. Die Stollen wurden kreuz und quer den Silberadern nach gegraben. Man kann sie auf ausgebauten Wegen besichtigen. Nach dem Eindunkeln begeben wir uns nochmals in die Stadt. Der Platz vor der Kathedrale ist immer noch gut besucht. Aus vielen Häusern schallt laute Musik und wir entdecken einen freien Tisch auf einem Balkon. Wir haben wohl die einzige Bar erwischt, welche keinen Margarita serviert. Daher weichen wir auf Bier aus, bis die Tischnachbarin uns erklärt, was die vier Drinks mit den Namen wie Aurora beinhalten. Es handelt sich um fruchtige Cocktails, welche sie selber herstellt.

Die Museumsmine von Zacatecas

Zacatecas
Puento Dias
Unser erster Wasserfall in Huasteca Potosina ist der Puento Dias ausserhalb von Tamasopo. Wir müssen über ein Bahngleis und finden schlussendlich einen Platz zum Übernachten unter Mangobäumen. Der Camping ist wie ein riesiger Obstgarten. Mangos, Avocados, Bananen und Litschis wachsen hier an den Bäumen. Die Attraktion befindet sich in einer engen Schlucht. Der Bach stürzt über einen Wasserfall in einen grossen Pool und führt durch eine Höhle in einen zweiten Pool. Mit Schwimmwesten darf man baden gehen. Zuerst denke ich noch, wieso sie diese Seile quer durch den Pool gespannt haben. Doch mit dem ersten Schwumm spüre ich die Strömung und bin froh mich an den Seilen festhalten zu können.

Puento de Dios

Zikade

Puento de Dios
Trampolin
Durch das Dorf Agua Buena fliesst der Rio Tambaca und bildet viele kleine Kaskaden und Pools. Sozusagen das Freibad für die Bevölkerung und viele aus der näheren Umgebung. Am Ende der Strasse parkieren wir auf dem Parkplatz. Rechts und links werden wir im Laufe des Tages zugeparkt und allerlei Menschen kommen mit ihren Trucks und pumpen Wasser in ihre grossen Tanks für Zuhause. Ich baue mein Zelt auf einer kleinen Insel auf. Die Kaskaden laden zum Entdecken ein. Die kleinen Wasserfälle unterspülen die Felsen und so bilden sich viele versteckte Höhlen. Es gibt grosse und kleine Pools, tiefe und weniger tiefe und wenn die Sonne durch die Äste scheint, leuchtet das Wasser wunderbar hellblau.

El Trampolin

Making of
![Two-tailed Tiger Swallowtail [Papilio multicaudatus]](https://eliasvetter.ch/wp-content/uploads/2022/05/20210617_El-Trampolin_0312_Agua-Buena_San-Luis-Potosí_Mexiko.jpg)
Two-tailed Tiger Swallowtail [Papilio multicaudatus]
Angriff der Ameisen
Morgens um sechs erwache ich und sehe im Morgengrauen an die Decke meines Zeltes. Sie ist voller Ameisen. Zu Hunderten greifen sie mein Zelt an. Das Fliegengitter ist durchlöchert. Ich stürme hinaus und bringe meinen Schlafsack und die Isomatte in Sicherheit. Als ich zurück zum Zelt komme, sehe ich das Ausmass der Zerstörung. Sie haben angefangen mein ganzes Zelt zu zerlegen, überall hat es Löcher. Ich reisse die Heringe raus und werfe das komplette Zelt ins Wasser. Es hilft die Ameisen sterben nach einigen Minuten unter Wasser oder treiben davon. Aber das Zelt ist nicht mehr zu retten. Es hat über 60 Löcher im Aussenzelt. An eine Reparatur ist nicht zu denken. Ich schreibe trotzdem Hilleberg dem Zelthersteller und den Verkäufer in der Schweiz an. Sie verweisen mich an die nächste Reparaturwerkstatt in Seattle. Zurück am Platz, wo ich geschlafen habe, hat es nun viele Löcher aus denen Ameisen krabbeln. Sie müssen wohl mit dem ersten starken Regen der Saison aus der Erde gekrochen sein. Vor zwei Tagen war von ihnen noch nichts zu sehen. So endet mein geliebtes Zelt nach fünf Jahren. Sechs Wochen habe ich darin in Island geschlafen, viele Sommer- und Winternächte in der Schweiz und zuletzt nutzte ich es auch noch sporadisch in Amerika, im Denali und im Yellowstone. Jetzt, wo ich das Zwei-Personenzelt für meine Rückkehr nach Alaska gebraucht hätte, wurde es durchlöchert und unbrauchbar gemacht.

Blattschneider Ameisen
Cascada Minas Viejas
Ein über 20 Meter hoher Wasserfall ergiesst sich in einen hellblauen Pool. Flussabwärts befinden sich weitere Kaskaden mit Bademöglichkeiten. Das sind die Cascada Minas Viejas. Wir kommen kurz vor Feierabend an, dürfen aber noch den Spaziergang zum Wasser machen, um uns abzukühlen. Am nächsten Morgen nach einer Nacht auf dem Camping direkt nebenan bin ich der erste Gast am Wasser. So habe ich etwas Zeit, um einige Fotos zu machen ohne Menschen im Bild. Wir bleiben den ganzen Tag, baden, springen von den Felsen und erkunden die verschiedenen Becken.

Minas Viejas

Minas Viejas
![Moschusente [Cairina moschata]](https://eliasvetter.ch/wp-content/uploads/2022/05/20210619_Minas-Viejas_0149_Tamasopo_San-Luis-Potosí_Mexiko.jpg)
Moschusente [Cairina moschata]

Minas Viejas
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