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Karibik – Yucatan August 2021

8. Februar 2023
Der Tempel der Inschrift wurde Ende des 7. Jahrhunderts als Grabmal fü Pakal der Grosse errichtet.
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4. Januar 2023
Regenbogen über dem Konkordiaplatz
Hochtour auf das Grünegghorn Juli 2023
30. August 2023
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In der mexikanischen Karibik schwimmen wir mit Schildkröten, sehen Krokodile und Seekühe und erfrischen uns in Cenoten. Letztere gibt es in vielen unterschiedlichen Varianten. Als grosses rundes Loch in der Erde oder als ganze Höhlensysteme mit unzähligen Tunnels.

Übernachtung

Zelt
10

Forclaz

Biwak
2

Biwak

Sonnenaufgang

6:30

Sonnenaufgang
Sonnenuntergang

19:26

Sonnenuntergang

Tulum - Ruinen am Meer

Wir erreichen Tulum und damit befinden wir uns in einer Touristen-Hochburg. Die Preise für Glace steigen wieder, es gibt überall Hotels, Bars und Boutiquen. Im Schritttempo durchfahren wir die Hotelzone und erreichen den Eingang zum Park Sian Ka’an. Für die Tour zu den Krokodilen ist es zu spät, aber wir verabreden uns für die nächsten Tage. Nach einigen holprigen Kilometern erreichen wir unseren angestrebten Platz zwischen den Kokospalmen. Direkt am Strand können wir unser Lager aufschlagen. In der Abenddämmerung laufen die Krebse unter unserem Tisch hindurch und am Morgen begrüssen uns die Leguane. Das Meer ist warm und etwas weiter draussen türkisblau. Nur am Ufer ist es braun und voller Seegras.

Seekühe in der Cenote

Mitten in der Lagune hat das Wasser eine andere Farbe. In einem Kreis von etwa zehn Metern ist es dunkler und blauer. Hier hat es eine Cenote unter Wasser. In der ansonsten salzigen Lagune drückt das kalte Süsswasser aus dem Boden. Unser Guide hat uns mit dem kleinen Motorboot hierhin gefahren. Nun warten wir, bis sich im Wasser etwas regt. Plötzlich taucht eine braune Nase aus dem Wasser auf, atmet einmal tief durch und verschwindet wieder in der Tiefe. Den grossen 400 Kilogramm schweren Körper hat man nur schemenhaft durchs Wasser erblickt. Es war eine Seekuh. Sie mögen das kalte Wasser aus der Cenote und geniessen es hier zu fressen. Da sie gut 15 bis 20 Minuten tauchen können, dauert es einen Moment, bis wieder ein Tier auftaucht um Luft zu holen.

Krokodile mögen keinen Regen

Vom Meer her ziehen dunkle Wolken auf. Wir fahren zurück zum Landungssteg, um uns kurz unter das Dach zu stellen, bevor es weiter geht. Einige Meter vom Steg entfernt liegt ein Krokodil im Wasser. Es war schon hier, als die Tour begann. Ein kräftiges Exemplar von etwa zwei Metern Länge. Die Augen und die Nase sind oberhalb der Wasserlinie. So liegt es fast reglos da. Der tropische Regen hat nun voll zugeschlagen und nicht nur wir suchen Schutz unter dem Dach, auch das Krokodil schwimmt unter den Bootssteg und ist so geschützt vor dem Regen. Es stört sich nicht daran, dass ein Meter über ihm Personen über den Holzsteg gehen. Seelenruhig liegt es im Wasser und wartet auf die Sonne. Als diese wieder erscheint, machen wir uns auf den Weg, um weitere Krokodile zu suchen. Zuerst sehen wir mehrere Fischadler. Sie sitzen hier auf den Bäumen und schütteln sich den Regen aus den Federn. Auch andere Vögel sind zahlreich vertreten. Reiher fischen stehend auf den Wurzeln der Mangroven. Pelikane ruhen sich am Strand oder auf den Palmen aus und im Wasser gibt es viele Fische. Besonders die Needlefische fallen auf. Ihre Form ist etwa vergleichbar mit einem Bleistift, nur ihr Mund ist noch viel länger und spitziger. Auf der Fahrt treffen wir nochmals auf vier Krokodile. Schlussendlich sind wir anstelle der zwei Stunden fast vier Stunden unterwegs. Es hat sich gelohnt, ein gelungener Ausflug.

Cenoten an der Riviera Maya

In dieser Gegend hat es keine Flüsse, aber Unmengen an Cenoten. Alles Oberflächenwasser versickert im Gestein und drückt später an verschiedenen Stellen wieder an die Oberfläche. Diese Cenoten sind Höhlen, teilweise offen teilweise weit verzweigt in die Unterwelt. Wir besuchen zwei. Eine offene, welche grün bewachsen ist. Im glasklaren Wasser kann man die Wasserpflanzen und die vielen Fische gut erspähen. Das Wasser ist kühl und eine richtige Abkühlung bei diesen sonst so heissen Temperaturen von andauernd über 30 Grad Celsius. Die zweite ist ein Höhlensystem von dem wir nur die beiden Eingänge sehen. Ohne Guide und ohne Tauchausrüstung ist nur der Bereich mit Tageslicht zugänglich. Die Taucher:innen gehen hier auf Entdeckungsreise. Von einer Cenote kann in die nächste getaucht werden.

Die Grünen Meeresschildkröten von Akumal

Ein Sandstrand an der Karibik ist bekannt für seine Schildkröten. Von Mai bis September fressen sie hier das Seegras. Der Strand von Akumal ist seit dem Jahr 2015 streng reglementiert. Es ist nur noch möglich mit einem Guide einen Schnorchelausflug zu buchen und auch nur in einem abgesteckten Bereich. Das ist natürlich schade, da wir so nur eine Stunde mit den riesigen Schildkröten verbringen können, dafür werden es uns die Schildkröten danken, denn so haben auch sie einen ruhigen Platz im Meer ohne Zuschauer:innen. Wir schnorcheln vom Strand aus los und treffen schon bald auf die erste Grüne Meeresschildkröte. Am Grund fressen sie Seegras, tauchen kurz auf, um Luft zu holen, und schwimmen wieder zurück zum Fressen. Auch eine Roche kreuzt unseren Weg und viele grosse wie auch kleine Fische. Eine Schildkröte lässt sich überhaupt nicht von uns stören. Sie frisst das Seegras vom Meeresgrund, während wir direkt über ihr schwimmen.
 
 

Riviera Maya

Nach drei Monaten Mexiko mit wenigen europäischen oder amerikanischen Touristen sind wir hier mitten im Ferienparadies gelandet. Wir fahren vorbei an riesigen Hotelanlagen und durch Strassen voller Touristen. Es ist befremdlich und ein so ganz anderes Mexiko als das, welches wir bis jetzt kennengelernt haben. Auch in den Ruinen von Tulum tummeln sich massenhaft Menschen. Es gibt eine Warteschlange schon gleich zu Beginn und kaum einen Augenblick, um die historischen Gebäude in Ruhe zu geniessen. Ich bin froh, in den vorher besuchten Mayastätten eine andere Erfahrung gemacht zu haben. Nach einem Spaziergang durch das Gelände haben wir genug gesehen. Auch die Übernachtungsplätze sind eher schwierig zu finden. Es gibt einige kleine Zeltplätze im Wald. Der Strand wird dominiert von den grossen Hotels. Es wird Zeit wieder in unser anderes Mexiko zurückzukehren.

Manuels Animal Sanctuary

Manuel, ein Maya in Quintana Roo, begeistert uns mit seinem Lebenswerk. Zusammen mit seinen drei Söhnen bewirtschaften sie sechs Hektaren Land, wobei sie den grössten Teil als Urwald belassen. Sein Ziel ist es, das Land zu pflegen und die Natur zu erhalten, wie es schon sein Grossvater gemacht hat. In verschiedenen Gehegen ziehen sie die hier ansässigen Wildtiere auf, um sie anschliessend in die Natur zu entlassen. Er hat Truhthähne, Rehe, Pacas und Fasane. Über 70 Bienenvölker fliegen über sein Land. Alte Sorten, welche viel kleiner und in der Honigproduktion weniger fleissig sind als unsere Europäischen Bienen. Dafür stechen sie nicht. In den Holzkästen bauen sie wunderbare Behausungen und schwirren durch den Gemüsegarten. Zudem hält die Familie vier Kühe, einige Schweine und ganz viele Hühner. Sieben verschiedene Rassen, von normalen Legehennen bis zu winzig kleinen Hühnchen. Auch hier sind es wieder alte Rassen, welche von Manuel am Leben erhalten werden. Er zeigt uns begeistert sein Werk, macht immer wieder Sprüche und sprüht nur so vor Lebensfreude. Sein Sohn baut einen kleinen Zeltplatz im Wald und sie vermieten auch drei Cabanas an Touristen. Wiedermal dürfen wir eine Familie besuchen und kennenlernen, welche einen Weg gefunden hat ein enkelgerechtes Leben zu führen. Zum Abschluss lehrt er uns noch einige Wörter in der Maya-Sprache. Hier im Dorf wird viel Maya gesprochen, obwohl es in der Schule nicht unterrichtet wird. Maya sei eine sehr harte und direkte Sprache.
 
 

Mit einem Spürhund durch den Wald

Wir spazieren durch den Wald und erhalten Begleitung eines weissen Hundes. Auch er schwitzt und hechelt den ganzen Weg. Die vielen Heuschrecken am Wegesrand interessieren ihn nicht. Doch auf einmal bleibt er stehen und schaut in die Bäume. Da sind zwei Spider Monkeys. Wegen denen sind wir hier im Naturschutzgebiet an der Lagune. Dass uns der Hund begleitet, ist ein Glücksfall. Der Affe nimmt von uns keine Notiz, aber er ist sehr interessiert am Hund und kommt daher sehr nahe. Aus verschiedenen Winkeln begutachtet er den Vierbeiner, bricht einen Ast ab und wir warten nur darauf, bis er ihn gegen uns wirft. Doch er lässt ihn bald wieder fallen.

Naturwunder unter der Erde

Kurz bevor sie das Licht ausmachen, steigen wir noch schnell in die Cenote hinab. Ich bin überwältigt. Vor mir sehe ich Tausende Stalaktiten über einem See. Klein und fein wie Messer hängen sie von der Decke und von unten grosse dicke, über Jahrtausende gewachsene Säulen, die Stalakmiten. Wir haben nur wenig Zeit und geniessen die Abkühlung im Wasser. Zum Glück dürfen wir auf dem Parkplatz übernachten. Am nächsten Morgen, wenn die Mayas wieder kommen, stehe ich mit der Kamera bereit. Der See ist spiegelglatt und ich nutze die Zeit, bis die ersten Gäste kommen, um Fotos zu schiessen.

Flamingos am Meer

In Los Colorados wird Meersalz gewonnen. In riesigen Becken verdunstet das Wasser und zurück bleibt das Salz. Ideale Bedingungen für Flamingos. Wir campen zwischen Meer und Salzlagune. Mit dem Kaffee in der Hand setze ich mich zum Sonnenaufgang an die Lagune und beobachte die Flamingos beim Fressen. Sie stecken den Kopf ins Wasser, stampfen mit den Füssen und drehen sich im Kreis. So lösen sie die kleinen Tiere aus dem Schlamm, welche sie mit ihrem Schnabel aus dem Wasser filtern können. Leider sind sie etwas scheu. Ich komme nicht näher als 40 Meter an sie heran. Das Meer ist türkisblau und schon fast ein bisschen warm. Ich lege mich auf die Luftmatratze und lasse mich treiben.

Lange klare Nächte

Es wird schon früh dunkel. Sonnenuntergang ist vor 20 Uhr und kurz danach ist es dunkel. Der Himmel ist sternenklar. Heute Nacht ist Sternschnuppennacht und es geht schon bald los. Die erste Sternschnuppe ist extrem lang. Sie zieht sich über den gesamten Himmel, so etwas habe ich noch nie gesehen. Bis mir die Augen müde zufallen, erscheinen noch fünf weitere Sternschnuppen am Himmel.

Fische und Schildkröten

Im Schatten des Trucks sitze ich am frühen Morgen am Tisch und filetiere die Fische, welche uns vorbeifahrende Fischer geschenkt haben. Acht kleine Fische geben eine Menge Arbeit, um schlussendlich etwas Fisch zu erhalten. Am Meer hat es frische Schildkrötenspuren. Es müssen mehrere Mütter diese Nacht ihre Eier hier abgelegt haben. Immer wieder sehen wir die Möwen um Futter streiten. Vermutlich streiten sie sich um frisch geschlüpfte Schildkröten. Wir streiten uns nicht, doch auch wir entdecken eine junge Schildkröte. Sie hat erst vor wenigen Minuten ihr Ei verlassen und krabbelt nun mit voller Kraft ins Meer. Die knapp zehn Meter sehen anstrengend aus. Immer wieder legt sie eine Verschnaufpause ein, bis sie schlussendlich das Wasser erreicht und geradeaus ins grosse Meer schwimmt.

Merida

Unsere letzte gemeinsame Station ist Merida. Wir finden einen Stellplatz im Garten der Jugendherberge und gehen zu Fuss die 20 Minuten ins Stadtzentrum. Auf den verschiedenen Plätzen gibt es Märkte mit fast allem zu kaufen. Wir kommen mit einem Verkäufer ins Gespräch weil wir seine Football Fan-Artikel bestaunen. Er lebte einige Jahre in den USA. Des Weiteren besuchen wir viele kleine Läden und gönnen uns einige Mahlzeiten in Restaurants. Komischerweise wird es nach 22 Uhr relativ leer in den Gassen. Auch die beiden Konzerte, welche wir besuchen möchten, verpassen wir grösstenteils und sehen nur noch das Ende. Nach einigen Tagen erfahren wir von der Corona-Sperrstunde. Um 22 Uhr werden die Aktivitäten beendet und um 23 Uhr müssen die Leute zuhause sein. Wir haben uns zum Glück auch ohne es zu wissen daran gehalten. Am Tag des Abschieds bringe ich Marie und Seraphin zur Bushaltestelle. Sie fahren zurück nach Cancun, um den Flieger nach Europa zu besteigen, und ich mache mich auf den Weg zurück nach Norden.

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