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Golf von Mexiko Juli 2021

11. Dezember 2022
Popocatépetl 5‘452m ü. M.
Mexikanische Vulkane Juli 2021
9. Dezember 2022
Der Tempel der Inschrift wurde Ende des 7. Jahrhunderts als Grabmal fü Pakal der Grosse errichtet.
Das Erbe der Maya Juli 2021
4. Januar 2023
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Am Golf von Mexiko wird es heiss, tierisch und kulinarisch. Wir besuchen die Schweiz von Mexiko mit vielen Hügeln, Kühen und zwei Affeninseln. Es macht Spass, der klare, kühle Fluss, die Wellen im Meer und die vielen Tiere.

PK_Affe-80

Geoffroy-Klammeraffe

Ateles geoffroyi
Reiher

Silberreiher

Ardea alba
PK_Krokodil-80

Beulenkrokodil

Crocodylus moreletii
Reiher

Kanadareiher

Ardea herodias
PK_Affe2-80

Bärenmakak

Macaca arctoides
Kranich

Olivenscharbe

Nannopterum brasilianum
Papagei

Hellroter Ara

Ara macao
PK_Krebs-80

Krebs

Übernachtung

Veracruz

Heute gibt es nur Kaffee, kein Frühstück. Wir bringen den Truck in die Garage, um den Kühler auszutauschen. Hoffentlich können sie die Arbeit heute noch erledigen. Mit dem Taxi geht es ins Zentrum bis direkt vor die Kathedrale. Veracruz, die Stadt mit dem grossen Hafen, welche in der Vergangenheit immer wieder zerstört wurde. Dementsprechend wenig Charme versprüht sie. Es wird warm, ja heiss. Die lebensrettenden Höhenmeter, welche uns etwas kühlere Temperaturen schenken, haben wir nun nicht mehr auf unserer Seite. Da hilft nur noch ein grosser Kübel Glace. Kurz vor fünf erhalten wir die Nachricht der Truck sei fertig. Es geht also auch in Mexiko, dass eine Arbeit innert Tagesfrist erledigt wird. Zurück in der Garage stehen wir vor einem frisch geputzten Truck. Der Kühler ist ausgetauscht und wir erhalten noch den Hinweis, dass der grosse Kühlwasserschlauch auch bald ersetzt werden muss.

Costa de Oro

Das Meer rund um Veracruz ist schmutzig und wir haben nur noch eine Woche gemeinsam mit Julian, bevor er zurück nach Hause fliegt. Wir wollen aber noch das Meer sehen. Das schöne Meer mit klarem Wasser, Sandstrand und Palmen, um die Hängematte aufzuspannen. Bis nach Yucatan und in die Karibik ist es zu weit in sieben Tagen. Aber die Gegend um den Vulkan San Martin mit dem See Catemaco sieht vielversprechend aus. Wegen den grünen Hügeln und den vielen Kühen wird sie als Schweiz von Mexiko bezeichnet. Wir erreichen Costa de Oro im Dunkeln. Das kleine Bauerndorf besteht aus der Durchgangsstrasse und einigen Querstrassen. Wir müssen nachfragen, um die Einfahrt zum Camping Las Brisas del Río de Oro zu finden. Der kleine Feldweg führt über eine Kuhweide, wir müssen zwei Tore öffnen und eine kleine Holzbrücke überqueren, bis wir auf der Wiese am Fluss ankommen. Schnell alles aufbauen und ab ins Zelt. Es muss hier vor kurzem geregnet haben. Die Wiese ist noch ganz nass und die Luft ist voller Insekten. Zum Glück keine stechenden Mücken. Im Zelt fehlt dafür jeder erfrischende Wind. Es ist schwül und warm, nein heiss. Knapp 30°C zeigt das Thermometer. Die gefühlte Temperatur sinkt gemäss Wetterbericht nicht unter 31°C.

Mexiko und ich

Noch immer habe ich mich nicht verliebt in Mexiko. Es ist zu heiss. Was ich vorher schon wusste, zeigt sich nun auch im realen Experiment. Es fehlt mir an so vielem hier: Die Abkühlung in der Nacht, die Berge und kühlen klaren Seen. Ich versuche mich an Mexiko zu erfreuen, am üppigen Grün, der Sonne, an den Früchten und Märkten, den vielen kleinen Läden, an den schönen Städten und den freundlichen Menschen, doch es fällt mir schwer. Wie eine lähmende, schwere Weste fühlt sich die Hitze an. Sie erstickt jegliche Aktivität im Keim. Dazu kommt die Sehnsucht auf ein Wiedersehen in Amerika mit Stacy. Auf das Finale meiner Reise zurück in den wunderbaren Norden, wo es kalt ist, wo ich mich nach Wärme sehnen werde, welche ich mit einem Lagerfeuer zufriedenstellend befriedigen kann. Hier gibt es keine gute Temperatur, um unter freiem Himmel zu leben. Wenn es tagsüber angenehm warm ist, wird es am Abend zu kalt, um sich draussen gemütlich hinzusetzen. Doch wenn die Abende noch schön warm sind, war der Tag zu heiss. Ich bevorzuge die kühle Variante und die Daunenjacke, die Mütze und das Lagerfeuer am Abend.

Platz am Fluss

Ein seltenes Glück geniessen wir heute. Unser Camp steht direkt an einem Fluss. Ein klarer kalter Fluss. Man kann die Abkühlung förmlich spüren, wenn man sich an sein Ufer setzt. Hier ist es erträglich. So muss es sein. Kaltes frisches Wasser im Überfluss und schattenspendende Bäume. Am Morgen werde ich von den Kühen geweckt, die keinen halben Meter von meinem Kopf entfernt das saftige Gras abreissen. Die Kälber sind mutig und lecken den Tau vom Zelt. Der Fluss bietet sich für eine kurze Packraftfahrt an. Direkt vor meiner Zelttür befindet sich eine kleine Stromschnelle. Den Fluss hinauf zu wandern benötigt einige Minuten. Die Abfahrt ist dann aber in wenigen Sekunden erledigt. Eine Liane ladet zum Schaukeln ein und das kühle Wasser ist eine willkommene Abkühlung nach jedem Schritt in der Sonne.

Blattschneiderameisen

Zwischen dem Camp und dem Fluss verläuft eine Ameisen-Autobahn. Es gibt hier eine Kolonie von Blattschneiderameisen. Diese Tiere sind bekanntlich nicht meine Freunde. Aber faszinierend sind sie allemal. Über mindestens 50 Meter haben sie sich eine Strasse von 5 cm Breite frei geräumt, auf der nichts mehr wächst. Ihre Späherinnen suchen nach heruntergefallenen Blättern, welche dann säuberlich in kleine Teile zerlegt werden, um sie nach Hause zu transportieren. Auf diesen Blättern kultivieren sie einen Pilz von dem sie sich ernähren. Ich kann ihnen zusehen wie sie ein Blatt abschneiden und es über Stock und Stein bis in ihren Bau tragen. In einem Tag können die 2 bis3 Millionen Ameisen gleich viel Biomasse abschneiden wie eine Kuh frisst in einem Tag.

Meer, Wellen und Krebse

Es windet zum Glück fast den ganzen Tag. Anders wären die über 30°C und 85% Luftfeuchtigkeit auch kaum zu ertragen. Vor unserem Camp befindet sich nur noch eine von Palmen bewachsene Böschung und dahinter beginnt direkt der Strand. Das Wasser ist angenehm kühl und die Wellen laden zum Spielen ein. Zwei bis drei Meter sind sie hoch und überschlagen sich am Sandstrand. Wir geniessen die Brandung und verbringen viele Stunden in der kühlen Gischt. Am frühen Morgen vor Sonnenaufgang dürfen wir die lokalen Schildkrötenhüter begleiten. Sie halten nach Schildkröten Ausschau, um deren abgelegte Eier in Sicherheit zu bringen. Leider entdecken wir keine Schildkröte, nur ganz viele Krebse, welche entweder im Licht unserer Taschenlampen erstarren oder wie der Blitz seitwärts davon rennen.

La Jungla

Die Gegend hier im Süden von Veracruz wird wegen der vielen Hügel und Kühe auch die Schweiz Mexikos genannt.. Doch wir halten nicht nach Kühen Ausschau, wir wollen Affen und Krokodile sehen. Dazu fahren wir zur Lagune Catemaco. Der Zelt-Platzname La Jungla ist Programm. Schon nach kurzer Zeit begrüssen uns die ersten roten Aras. In den Bäumen über uns knabbern sie die Früchte an. Zum Baden ist die Lagune nicht geeignet. Das Wasser ist trübe und ab und zu schwimmt ein Krokodil vorbei. Doch der Pool der Anlage ist kühl und erfrischend. Hier in der Nähe gibt es eine Quelle, welche die Anlage und auch den Pool speist. Das Wasser schmeckt wie Mineralwasser ohne Kohlensäure. Da wir nun dank dem Besuch von Julian zu viert unterwegs sind, können wir wieder Dog spielen und kosten dies genüsslich abends aus.

Eine Bootstour zur Affeninsel

Im See nicht weit weg vom Ufer befinden sich drei Inseln, welche wie ein Kraterring aussehen. Auf ihnen wurden zu Forschungszwecken asiatische Affen ausgesetzt. Diese kann man nun besuchen. Wir buchen und begeben uns mit einem Guide und einem Motorboot hinaus auf den See. Unser Führer ist nicht wirklich gesprächig. Er fährt zur ersten Affeninsel, hält einige Minuten vor den Affen und gleich geht’s weiter zum nächsten Spot. So ist die Tour nach 30 Minuten auch schon wieder zu Ende. Zum Fotografieren bleibt nicht viel Zeit, aber wir wissen nun, wo sich die Tiere befinden. Mit dem Packraft paddle ich gemütlich vor Sonnenuntergang nochmals hinaus und habe nun alle Zeit die Tiere zu beobachten. Dank den vielen Touristen sind sie überhaupt nicht menschenscheu.

Die Schokoladenfarm CACEP

Wir fahren dem Meer entlang nach Osten. Plötzlich bricht das Gewitter über uns herein. Es regnet in Strömen. Der Scheibenwischer kommt auf der höchsten Stufe nicht mehr nach mit den Wassermassen, welche vom Himmel fallen. Dazu blitzt und donnert es. Ein Blitz schlägt in unmittelbarer Nähe ein. Doch nach 20 Minuten ist es auch wieder vorbei. Wir sehen noch die Blitze am entfernten Horizont, doch bei uns ist es wieder trocken. Wir peilen die Hacienda Cacaotera JesusMaria an, eine Kakaofarm, welche auch gleich Schokolade herstellt. Wir dürfen auf dem Besucherparkplatz übernachten und plaudern noch lange mit dem Nachtwächter. Ich fühle mich unwohl und verliere den Appetit. In der Nacht muss ich öfters auf die Toilette und auch Marie plagen am Morgen Magenverstimmungen. Vielleicht war es die Mayonnaise, welche wir gestern mit dem Burger gegessen haben. Mich erschöpfen die wenigen Schritte durch die Kakaoplantage sehr, obwohl wir einen ausgesprochen motivierenden Führer zugewiesen bekommen. Der ältere Herr erklärt uns voller Leidenschaft die Plantage. Es handelt sich um biologisch angebauten Kakao. Die Plantage sieht auch eher wie ein Wald aus und nicht wie eine Plantage. Über den Kakaopflanzen wachsen grosse Bäume, um Schatten zu spenden, es handelt sich um Zimt-, Frucht- oder Vanillepflanzen, alles Zutaten welche auch Verwendung in der Schokolade finden. Es macht Freude diese Art von Landwirtschaft kennenzulernen. Hier wird wirklich nachhaltig produziert. Im kleinen Museum dürfen wir Schokolade herstellen wie zu früheren Zeiten, von Hand und mit Muskelkraft.

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