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Rohrspitzli Oktober 2021

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7. Dezember 2021
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Anfangs Oktober sind schon viele SAC-Hütten geschlossen, doch wenn das Wetter mitspielt, sind noch viele schöne Hochtouren möglich. Unser Ziel ist das Rohrspitzli oberhalb von Göschenen.

Übernachtung

Huette
1

SAC-Hütte

Zug

Zug, Postauto

Anreise
Sonnenaufgang

7:36

Sonnenaufgang
Sonnenuntergang

18:47

Sonnenuntergang

Salbithütte

Dieser Beitrag wurde von Lea geschrieben. Wenn sie nicht durch die Berner Alpen läuft ist sie in Skandinavien zu finden. Ihr Abenteuer im Norden kann man in ihrem Blog nachlesen.

Nordwärts Lea Malin
Am Samstag des zweiten Oktoberwochenendes war es endlich soweit. Wir schafften es also doch noch, zu viert eine Tour zu unternehmen. Ich hätte es ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir in diesem Herbst noch einen gemeinsamen Termin finden würden und somit war dann die Vorfreude umso grösser. Ich traf Jolanda, Andi und Elias in Göschenen und wir liefen von dort aus Richtung Salbithütte. Dazwischen plapperten wir aber so viel, dass wir leider einmal einen relativ wichtigen Wegweiser übersahen. Jedoch entdeckten wir dann auf der "Umlaufroute" (welche zur Freude von fast allen senkrecht die Wiese hochführte) ein Meer aus grossen Pilzen und noch viel mehr Heidelbeeren, welche die Lippen verdächtig violett verfärbten. Die Sonne schien wunderbar auf das Land herunter und der Himmel hätte blauer nicht sein können. Ich gehe davon aus, dass dies wohl auch ein Grund war, warum wir stets optimistisch blieben, den "offiziellen" Weg noch ausfindig zu machen ;) . Nach einer gewissen Weile und einer Prise Nerven schafften wir es plötzlich doch auf den wunderbar signalisierten Wanderweg. Irgendwann holte uns der Nebel von unten her ein und somit gab es von nun an leider keine Gipfel in der Ferne mehr zu betrachten, dafür umso mehr die mystische Stimmung, die sich dank Nebel im lichten Lärchenwald bildete. Selbst bei der Salbithütte angekommen, schafften wir es nicht über den Nebel und so verbrachten wir einen sehr gemütlichen Abend in der warmen Stube, füllten unsere Mägen mit sehr leckerem Essen und gingen anschliessend bei Zeiten in das eher enge Bett.

Rohrspitzli

Am nächsten Morgen um 04:15 zwängten wir uns so leise wie möglich aus dem Zimmer heraus und assen im Anschluss das Hüttenfrühstück. Leider sassen wir nur zu dritt am Tisch, da Jolanda sich nicht gesund genug fühlte, um uns zu begleiten, welches im Nachhinein eine sehr weise Entscheidung war. Wir schulterten dick eingepackt unsere Rucksäcke, drückten den Knopf unserer Stirnlampen und liefen los in Richtung Bandlücke. Über uns erstreckte sich ein wunderschöner Sternenhimmel, welcher heller nicht hätte leuchten können und nach circa anderthalb Stunden Marsch erblickten wir erstmals auch die Silhouetten der umliegenden Bergketten, da sich die Sonne bereit machte für ihren Auftritt. Der Sonnenaufgang war dank dem Nebelmeer und dem klaren Himmel wunderschön und ich genoss es sehr, endlich wieder so ein Farbspiel der Natur frühmorgens erleben zu dürfen. Von der Bandlücke aus folgten wir westlich dem Grat und waren äusserst froh um unsere mitgebrachten Stöcke, welche das Herumspringen auf den Steinen zumindest ein wenig erleichterten. In der vorderen Woche hatte es nämlich noch circa 30 bis 40 cm Neuschnee gegeben und so war es nicht immer ganz einfach, nicht in all die versteckten Löcher und Hohlräume zu stehen, sondern auf den schneefreien Steinen umher zu springen. Früher oder später brachten wir jene Partie auch hinter uns, Elias schoss wunderbare Fotos von den rosa angeleuchteten Bergspitzen und wir genossen die Atmosphäre, die einzigen drei Menschen am Berg zu sein. Dies sollte für den ganzen Tag auch so bleiben, was wir jedoch zu jenem Zeitpunkt noch nicht wussten. Nach einer kurzen Rast, inklusive Gemüsesnack aus dem eigenen Garten (=)) , zogen wir unsere Steigeisen an und stapften angeseilt die ersten Spuren auf die schneebedeckte Schicht des Rohrfirngletschers. Mit der Zeit wurde jener relativ steil und ich war ehrlich gesagt sehr dankbar um den Pickel, welcher mir immerhin eine gewisse Prise Stabilität und Sicherheit schenkte ;) .

Aufstieg zum Grat

Strecke
16km

Strecke

1286hm

Aufstieg

2295hm

Abstieg

Steigeisen

WS, 2b

Hochtour
Sobald wir am Klettereinstieg des Rohrspitzli angekommen waren, hiess es für die Jungs erstmal einen grossen Sprung zu nehmen in Richtung Felsvorsprung. Da der Gletscher nämlich unterspült war vom geschmolzenen Schnee, welcher vom Felsen runtertröpfelte, hatte sich eine relativ grosse Lücke ergeben zwischen Gletscher und Felsen. Ich blieb auf dem Gletscher stehen und liess die beiden voraus, um zu schauen, ob es überhaupt Sinn machte, mit der Kletterei zu starten. Elias machte den Anfang, leider ungesichert, da es echt nicht möglich war, ihn in irgendeiner Art und Weise zu sichern. Nach einer guten Ladung Schnee, welche in regelmässigen Abständen in Richtung Andi und mir herunterkam, entschied Elias, dass es so wohl keinen Sinn macht. Einerseits hatte es schlichtweg zu viel Neuschnee in jener Route, welcher die Tritte verdeckte, respektive gefährlich rutschig machte, und andererseits war es schlichtweg nicht vertretbar, so ohne Sicherung zu klettern. Wenn wir ein paar Friends dabei gehabt hätten, hätten uns jene schon einiges weitergeholfen, jedoch war ich mir in jenem Moment sowieso nicht so ganz sicher, ob ich es mir bei jenen Verhältnissen zugetraut hätte.

Zurück zur Hütte und zum Kuchen

Nach jenem Versuch in der Wand war es höchste Zeit, sich Sonnencreme ins Gesicht zu schmieren und langsam aber sicher gletscherabwärts zu schreiten. Man merkte die warmen Temperaturen auch dem Schnee an, welcher langsam aber sicher sulzig wurde. Das Heruntersteigen über all die tausend mehr oder weniger verschneiten Steine und eisigen Felsplatten gestaltete sich schwieriger als der Aufstieg vor ein paar Stunden und so beschlossen wir, weiterhin angeseilt zu bleiben. Irgendwann nahmen wir das Seil auch wieder zusammen, hüpften samt Stöcken über die schneefreien Steine zurück in Richtung Bandlücke und erfreuten uns an dem schneefreien Weg, den prächtigen Herbstfarben und der wärmenden Sonne. Nach insgesamt 11 Stunden schafften wir es zurück in die Salbithütte, welche wir nun endlich das erste Mal so richtig zu Gesicht bekamen, also ohne dicke Nebelsuppe oder Dunkelheit. Die arme Jolanda wartete viel länger als gedacht auf uns und konnte trotz nicht 100-prozentigem-fit- sein, eine schöne Runde wandern gehen und uns ebenfalls von ihren Erlebnissen erzählen. Wir sassen noch kurz zusammen auf der sonnigen Terrasse, assen Kuchen und begannen gleich darauf schon mit dem zweistündigen Abstieg nach Göschenen, welcher nicht sehr zur Freude unserer Knie ausfiel. Unten heil angekommen erwischten wir den geplanten Zug und freuten uns sehr über jenes gelungene Herbstwochenende. Auch wenn wir es nicht bis ganz oben geschafft haben, werde ich jenes Erlebnis noch lange in bester Erinnerung behalten. Danke an euch drei für jenes wunderschöne und unterhaltsame Wochenende am Berg! ;)
Andi, Jolanda, Cecile und Elias auf dem Vrenelisgärtli

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