
Dossenhütte – Ränfenhorn
9. Dezember 2023
Rheinwaldhorn, Oktober 2023
6. Januar 2024Vier Tage im Hochgebirge. Gletscher, Gipfel, schöne Hütten und Lichtstimmungen sondergleichen dürfen wir auf dem Clariden und dem Hüfifirn erleben.
Übernachtung

3
SAC Hütten
Fisetenpass – Claridenhütte – Clariden – Planurahütte – Hüfihütte – Bristen
1746hm
Aufstieg
2925hm
Abstieg

32km
Länge
Zustieg zur Claridenhütte SAC
Obwohl der Urnerboden kilometermässig vom Rheintal nicht so weit entfernt liegt, fühlt es sich an wie eine halbe Weltreise, um mit Bahn und Bus zum Klausenpass zu fahren. Gegen 11:00 Uhr erreichen wir die Bergbahn im Urnerboden. Wir lassen uns von ihr bis auf 2'000 m ü. M. hochfahren, denn wir wollen unsere Kräfte schonen. Im Rucksack mit dabei sind Steigeisen, Pickel, Klettergurt und Seil, um den Hüfifirn von Ost nach West zu überqueren und den Clariden 3’267 m ü. M. zu besteigen. Um zum Startpunkt der Tour, die Claridenhütte SAC, zu kommen, queren wir das Fisetental. Auf dem Malor Grat treffen wir mehrere Älpler, welche hier ihre Zäune verschieben, um dem Vieh neue Weiden zu erschliessen. Ein schöner Wanderweg führt nach Westen ins Tal hinein. An dessen Ende erspähen wir die Claridenhütte SAC über einer Felswand. Um unser Tagesziel zu erreichen, sind demnach noch einige Höhenmeter zu überwinden. Wenn die Motivation mit dem steilen Anstieg schwindet, entdecken wir am Wegesrand immer wieder bemalte Steine, welche die Vorfreude auf die Hütte wecken. Wie viele andere Berggänger:innen auch können wir es uns schon bald auf der Sonnenterrasse gemütlich machen. Rund um die Hütte ist viel Platz mit Liegestühlen, einer Bank mit Weitsicht und einer Gruppe Hühner, welche um die Hütte spaziert. Wir fühlen uns sehr wohl in der Claridenhütte. Es hat genügend Platz und das Personal ist sehr freundlich. Zudem gibt es hier den besten Kuchen. Einen Quarkstreuselkuchen.

Auf dem Weg zur Hütte

Aufsteig zur Claridenhütte

Motivation für die letzten Meter

Claridenhütte SAC
Clariden 3‘267 m ü. M.
Um 6:00 Uhr beginnt unsere Hochtour. Über die Schuttfelder des geschmolzenen Gletschers wandern wir in die sonnenbeschienen Wolken hinein. Doch als wir den Gletscher erreichen, sieht es düster aus im Westen. Wir seilen uns an und erklimmen den Gletscher. Immer an der Nordseite des Claridenfirns auf bis 3‘000 m ü. M. Die Uhr zeigt nun kurz nach 9:00 Uhr und wir stehen direkt unter dem Clariden. Ich bin mit meinen Eltern unterwegs und dank des wanderungsreichen Sommers sind sie in guter Form und trauen sich den Aufstieg durch die steile Schneeflanke zu. Es klappt hervorragend und wir erreichen den Gipfel im Sonnenschein und bei blauem Himmel.

Claridenhütte SAC

Auf zum Gletscher

Aufsteig zum Clariden von Süd-Osten

Gipfelglück
Abstieg zur Planurahütte SAC
Nach der erholsamen Mittagspause steigen wir auf demselben Weg ab auf den Gletscher. Nicht nur wir spüren die Wärme der Sonne. Auch das Gletschereis schmilzt an allen Ecken und Enden, es entstehen überall kleine Wasserpfützen. Der Weg zur Planurahütte SAC 2‘940 m ü. M. ist zum Glück fast eben und geradeaus entlang dem Clariden- und Hüfifirnpass. Die Hütte befindet sich zuoberst auf dem Gletscherrücken auf einem kleinen Felsthron, umgeben von zwei einzigartigen Gletschereis-Windkanälen. Am frühen Nachmittag haben wir unser Tagessoll erreicht und geniessen die Sonne auf der Terrasse. Doch das Spektakel beginnt erst nach dem Abendessen. Wolken bedecken den Himmel, doch kurz vor Sonnenuntergang öffnet sich ein kleines Loch in der Wolkendecke zwischen dem Schärhorn und dem Clariden. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages erleuchten den Gletscher und bringen die Wolken zum Brennen.

Abstieg vom Clariden

Claridenpass

Windkanal

Scheidende Gletscher

Hüfifirn
Über den Hüfifirn zur Hüfihütte SAC
Heute solls nur bergab gehen. Auch der mächtige Hüfifirn schmilzt jedes Jahr mehr ab als nachwachsen kann und daher mischen sich einige Felsinseln zwischen die Eismassen. Diese gilt es zu umgehen, um auf die flacheren Eismassen abzusteigen. Alles läuft nach Plan. Wir pausieren zwischen den grossen Gletscherspalten, essen unsere Snacks und erreichen die Hüfihütte SAC 2‘334 m ü. M. pünktlich zur Mittagszeit. Da wir nur drei Parteien zur Übernachtung sind erhalten wir unser eigenes Zimmer in der frisch geputzten Hütte. Doch die meiste Zeit bis zum Abendessen verbringe ich draussen auf der Terrasse. Das Wetter führt ein Schauspiel sondergleichen auf. Wolken, Sonne und Regen wechseln sich ab im Minutentakt. Wir sehen drei Regenbogen über dem Gletscher und im Maderanertal durchbrechen immer wieder Sonnenstrahlen die Wolkendecke.

Gletschertrekking

Aufstieg über die Moräne

Hüfihütte

Madranertal

Regenbogen hinter der Hütte

Regenbogen
Abstieg bis zur ersten Postautohaltestelle
Von der Hütte geht es nochmals steil nach unten ins Maderanertal. Wir sind froh um den Schatten im engen Tal. Denn mit jedem Schritt nach unten wird es wärmer. Eine wunderbare Tour geht zu Ende. Den Regen können wir in einer gedeckten Gartenwirtschaft aussitzen und erreichen so das Postauto in Bristen im Trockenen.

Abstieg ins Tal

Madranertal
![Kaisermantel [Argynnis paphia]](https://eliasvetter.ch/wp-content/uploads/2023/12/20230817_Madranertal_0024_Silenen_Uri_Schweiz.jpg)
Kaisermantel [Argynnis paphia]